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Akinetischer Mutismus

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Akinetischer Mutismus

Der akinetischer Mutismus ist eine schwere Erkrankung des psychomotorischen Antriebs bei der der Patient weder spricht (Mutismus) noch sich bewegt (Akinese). Durch verschiedene Ursachen fehlt dem Menschen der nötige Antrieb zum Ausführen von Aktionen. Obwohl sie wach sind, können sie einen Großteil der Geschehnisse um sie herum nicht bewusst wahrnehmen. An die meisten Geschehnisse können sie sich dabei auch nicht mehr erinnern (Einschränkung des Gedächtnisses). Die davon betroffenen Personen bewegen sich nicht, sind aber nicht gelähmt. Ursache dafür ist eine Schädigung des Gehirns. Es ist entweder das Frontalhirn oder der Gyrus cinguli betroffen. Beide sind verantwortlich für die Verarbeitung von Emotionen und Triebe.


Leitmerkmale:  Akinese, Mutismus trotz Wachheit
Definition Als akinetischer Mutismus bezeichnet man ein das Nervensystem des Menschen betreffendes Krankheitsbild bei dem der Patient trotz Wachheit und keiner Lähmung nicht sich bewegt

Allgemein
  • der Patient ist weder bewusstlos noch gelähmt: ist also wach und kann auch sprechen
Einteilung
  • primärer akinetischer Mutismus: vom Gehirn selbst ausgehend, durch Schädigung des bilateralen vorderen cingulären Kortex oder des ergänzenden motorischen Bereichs
  • sekundärer akinetischer Mutismus: durch einen Hirntumor/ Schlaganfall/ Schädel-Hirn-Trauma/ Infektionen des Gehirns
  • pharmakologischer akinetischer Mutismus: durch Antipsychotika/ Beruhigungsmittel
  • psychogener akinetischer Mutismus: Psyche aus Ursachen; bei Katatonie/Konversionsstörungen
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen fehlt dem Menschen der nötige Antrieb zum Ausführen von Aktionen. Obwohl sie wach sind können sie einen Großteil der Geschehnisse um sie herum nicht bewusst wahrnehmen. An die meisten Geschehnisse können sie sich dabei auch nicht mehr erinnern (Einschränkung des Gedächtnisses)

Ursachen
  • Schädigung der Frontalhirns/Gyrus cinguli: Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Encephalitis, Gehirnerschütterung
  • Kompression des Zwischenhirns: erhöhter intrakranieller Druck (Hirntumore, Gehirnblutungen, Hydrocephalus)
  • spongiforme Enzephalopathie: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Risikofaktoren
  • Apoplex
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Hirntumore
  • Enzephalitis
  • Hydrozephalus
  • Morbus Parkinson
  • Morbus Alzheimer
Symptome
  • Sprache: Mutismus, keine Spontansprache, kein Reden
  • Körperbewegungen: Akinesie, keine spontanen Bewegungen (weder Rumpf noch Extremitäten), nur verzögert auf Anforderung, liegen reglos da, mit geöffneten Augen (folgen Dingen, die sich bewegen, mit den Augen), reflexartige Greifbewegungen sind möglich (verminderte Reaktion auf äußere Reize)
  • Gedächtnis: beeinträchtigt, Schreiben/Rechnen ist fast unmöglich
  • Wahrnehmung: gestört, aber Interesse an der Umgebung
  • Allgemeinsymptome: Entwickungsverzögerungen, Emotionslosigkeit (Gleichgültigkeit), ist eingeschränkt, eingeschränkte Mimik, eingeschränkter Augenkontakt
Diagnose Anamnese: Klinik, Fremdanamnese, Trauma, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Neurologie
Labor: Lumbalpunktion (Entzündungen/ Erreger)
Apparative Diagnostik: EEG, CT, MRT
Differentialdiagnose
  • apallisches Syndrom
  • Abulie
  • Locked-in-Syndrom
  • Katatonie
  • Parasomnie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome /Ursachen, Psychotherapie, Beschäftigungstherapie