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Akromoklavikulargelenkverletzung

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Akromoklavikulargelenkverletzung

Acromioclaviculargelenkluxation, ACG-Luxation, AC-Luxation, AC-Subluxation, AC-Verrenkung, AC-Sprengung, AC-Verletzung, Luxation des Schultereckgelenks, Schultereckgelenksprengung sind weitere Bezeichnungen für die Akromoklavikulargelenkverletzung. Als Akromoklavikulargelenkverletzung bezeichnet man eine Verletzung des Bandapparates des Articulatio acromioclavicularis. Es kommt hierbei zu einer Fehlstellung und Funktionsstörung des Gelenks. Das Ligamentum acromioclaviculare und das Ligamentum coracoclaviculare wird überdehnt, kann aber auch gerissen sein. Daraus resultiert eine Fehlstellung des distalen Schlüsselbeins.


Leitmerkmale: Schmerzen, Schwellung, Bluterguss am Schultergelenk nach Sturz
Definition Bei der Akromoklavikulargelenkverletzung handelt es sich um eine Verletzung des Articulatio acromioclavicularis

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Acromioclaviculargelenkluxation
  • ACG-Luxation
  • AC-Luxation
  • AC-Subluxation
  • AC-Verrenkung
  • AC-Sprengung
  • AC-Verletzung
  • Luxation des Schultereckgelenks
  • Schultereckgelenksprengung
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr
Einteilung nach Tossy
  • Tossy I: Überdehnung/Zerrung des Ligamentum acromioclaviculare und des Ligamentum coracoclaviculare, keine Verschiebung des Schlüsselbeins
  • Tossy II: Ruptur des Ligamentum acromioclaviculare und Überdehnung des Ligamentum. Gelenkkapsel mitangerissen
  • Tossy III: vollständige Ruptur beider Bänder mit resultierender Luxation im AC-Gelenk, das Schlüsselbein ist verschoben
Einteilung nach Rockwood
  • Typ I: AC-Band gezerrt/überdehnt, CC-Band und Gelenkkapsel intakt, normales Röntgenbild, empfindliches/ schmerzhaftes AC-Gelenk, Klavikula nicht gegenüber dem Akromion angehoben
  • Typ II: AC-Band und Gelenkkapsel gerissen, CC-Band gezerrt, im Röntgen erweiterter Gelenkspalt über 6 mm, Subluxation (Klavikula angehoben, aber nicht über den oberen Rand des Akromions hinaus)
  • Typ III: AC- und CC-Band rupturiert mit Verlagerung der Klavikula über den oberen Akromionrand (Schulterdach) hinaus, milde Luxation (korakoklavikulärer Abstand (CC-Abstand) weniger als doppelt so groß wie normal: keiner als 25 mm)
  • Typ IV: AC- /CC-Band rupturiert mit Verlagerung der Klavikula nach posterior in den Musculus trapezius, Röntgenbild kann unauffällig sein, axilläre Aufnahme zeigt posteriore Verlagerung des Schlüsselbeins
  • Typ V: wie Typ III (nur ausgeprägter),Faszie und allee Bänder sind komplett zerrissen,  CC-Abstand größer 25 mm, die distale Klavikula liegt subkutan, Abriss des Musculus deltoideus/Musculus trapezius, stark hängende Schulter
  • Typ VI: AC-/CC-Band rupturiert mit Verlagerung der Klavikula nach inferior, die Schulter erscheint flach
    • 2 Formen:
    • subkorakoidal: erfordert ein schweres Trauma; oft mit Begleitverletzungen
    • subakromial: verminderter CC-Abstand
Ursachen
  • Trauma: Sturz auf die Schulter/ adduzierter Arm
Risikofaktoren
  • Kontaktsportarten (Rugby, Fußball)
Symptome
  • Schulter: Schmerzen, Schwellung, Hämatom, Fehlstellung zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein
  • Arm: eingeschränkte Abduktion, Schonhaltung (Adduktion)
  • Schlüsselbein: federnd (Klaviertastenphänomen)
  • Acromioclaviculargelenk: Subluxation bis Luxation
Diagnose Anamnese: Klinik, Trauma, Sport
Körperliche Untersuchung: Schulter (Inspektion/Schmerzen/ Beweglichkeit, Prellmarken)
Apparative Diagnostik: Röntgen, Sonografie, CT, MRT
Differentialdiagnose
  • Osteolyse der distalen Clavicula
  • Klavikulafraktur
  • septisches Acromioclaviculargelenk
Komplikationen
  • Arthrose
  • Ossifikation des Ligamentum coracoclaviculare
  • septische Infektion
  • Osteolyse
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kühlung, Ruhigstellung (Gilchrist-/Desault-Verband), Physiotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: Bandnaht, Schraubenosteosynthese, Kirschner-Draht, Plattenosteosynthese