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Akute Leukämie
Eine akute Leukämie ist eine akute maligne Erkrankung der weißen Blutzellen, die sich schnell vermehren und als funktionsuntüchtige Zellen ins Blut gelangen. Es entsteht begleitend eine Anämie und eine Thrombozytopenie durch Verdrängung der dieser Zellen im Knochenmark. Im Knochenmark bilden sich somit unreife weiße Blutzellen, die sich sehr rasch vermehrten und die gesunden Zellen verdrängen. Die dabei entstandenen Blutzellen sind aber nicht funktionsfähig. Man unterscheidet eine akute myeloische Leukämie (AML), wobei es zur Entartung der Vorläuferzellen der Granulozyten und Monozyten kommt, von einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL), wobei sich Krebszellen aus den unreifen Vorläuferzellen der Lymphozyten bilden. Die Erkrankung verläuft unbehandelt in einigen Wochen bis Monate letal. Sie tritt mit einer Häufigkeit von 4/100 000 auf.
Leitmerkmale: Anämie, hämorrhagische Diathese, Infektanfälligkeit
Definition | Bei einer akuten Leukämie handelt es sich um eine bösartige schnelle Erkrankung der Leukozyten |
Einteilung |
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Pathogenese | Bei der akuten lymphatischen Leukämie bilden sich vermehrt unreife weiße Blutkörperchen im Knochenmark und verdrängen dort die normale Blutbildung. Bei der myeloischen Leukämie wachsen im Knochenmark Vorstufen der weißen Blutkörperchen heran, wodurch die normale Blutbildung beeinträchtigt wird |
Ursachen |
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Risikofaktoren |
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Symptome | Plötzlicher Beginn mit schweren Infektionszeichen: Fieber (70-100%), Schüttelfrost, Nachtschweiß, Abgeschlagenheit, schweres Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit, Leistungsabfall
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Diagnose | Anamnese: Allgemeinbefinden, Fieber, Nachtschweiß, Infektionen, Blutungszeichen Körperliche Untersuchung: Anämiezeichen, Blutungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Vergrößerung von Milz/Leber/Lymphknoten Labor: Blutbild (Erythrozyten erniedrigt, Thrombozyten erniedrigt, in 50 % der Fälle Leukozyten erhöht 25 % erniedrigt, 25 % normal), Differential-Blutbild (Leukozytenzahl kann normal, erhöht oder erniedrigt sein, Lymphoblasten), BSG erhöht, LDH erhöht, AP, Gerinnung erniedrigt, Elektrolyte, evtl. Harnsäure erhöht, Kreatinin erhöht, Blasten (unreife Zellen), Virusdiagnostik Apparative Diagnostik: Knochenmarkpunktion (Liquor bei neurologischen Symptomen), bei Infektion Fokussuche (Sonografie, Röntgen-Thorax, HNO-Konzil, zahnärztliches Konzil, gynäkologische Untersuchungen), Skelettszintigrafie |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen |
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Therapie |
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Prognose | Ohne Therapie: 3 Monate Mit Therapie: Vollremissionen bei durchschnittlich 80% |