Krankheiten
Akuter Gichtanfall

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Akuter Gichtanfall

Ein Akuter Gichtanfall ist eine sehr schmerzhafte Komplikation bei einer Erkrankung des Körpers mit Gicht. Befindet sich vermehrt Harnsäure im Blut, kann diese sich im Inneren von Gelenken absetzen und als Kristalle ausfallen. Diese Ablagerungen können sich entzünden und es kommt somit vor allem nachts und/oder am Morgen oder nach Genuss von Fleisch/Alkohol zu starken Schmerzen. Der Gichtanfall gehört zu den schmerzhaftesten Gelenkerkrankungen, die es gibt. Das davon betroffene Gelenk erwärmt sich, schwillt an und errötet. Betroffen davon sind vor allem das Großzehengrundgelenk, das Sprunggelenk, die Fingergelenke und das Daumengrundgelenk. Ziel der Behandlung ist es den Entzündungsprozess zu unterbinden.

Leitmerkmale:  Gelenk sehr schmerzhaft, Rötung, Schwellung
Definition Beim akuten Gichtanfall handelt es um anfallweise starke Schmerzen verursacht durch einen zu hohen Harnsäurespiegel im Blut

Pathogenese Befindet sich vermehrt Harnsäure im Blut, kann diese sich im Inneren von Gelenken absetzen und als Kristalle ausfallen. Diese Ablagerungen können sich entzünden und es kommt somit v.a. nachts/am Morgen oder nach Genuss von Fleisch/Alkohol zu starken Schmerzen. Der pH-Wert im Inneren der Gelenke sinkt weiter, wodurch sich noch mehr Harnsäure dort ablagert. Der Anfall kann bis zu mehreren Tagen dauern

Ursachen
  • Ablagerungen von Uratkristallen in den Gelenken
Risikofaktoren
  • purinhaltige Kost
  • erhöhter Alkoholkonsum
  • sportliche Überanstrengung
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Diabetes mellitus
  • Adipositas
  • Bewegungsmangel
  • strenge Diäten
Symptome Akuter Gichtanfall (v.a. nachts, frühmorgens, klingt nach wenigen Tagen bis 3 Wochen ab) akute Gichtanfälle wechseln mit symptomfreien Intervallen ab, nach dem Anfall: Schuppung/Hautjucken des betroffenen Gelenks:

  • ausgelöst durch „Fasten und Feste“: Ess- oder Trinkexzesse (Alkohol verstärkt die Azidose), nach Infekten oder durch Kälte
  • befällt bevorzugt: Gelenke mit geringer Stoffwechselaktivität (periphere), meist nur ein Gelenk:  rechtes Großzehengrundgelenk (= Podagra, am weitesten vom Herz), seltener das Sprunggelenk, Fußwurzel, Kniegelenk, Fingergelenke, Daumengrundgelenk
  • Schmerz: anfallartig, heftig, mit großer Berührungsempfindlichkeit
  • Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Fieber, Leukozytose
  • Allgemeinsymptome: evtl. mäßiges Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Tachykardie
  • Gelenk: starke Schmerzen, Rötung, Schwellung, seröser Erguss, funktionsuntüchtig
Diagnose Anamnese: Risikofaktoren, Familienanamnese, Ernährung, Medikamente, Symptome
Körperliche Untersuchung: Schwellung, Rötung, Gichttrophi, Gelenkdeformitäten
Labor: Harnsäure (Hyperurikämie oder normal,Männer normal 3,5- 7 mg/dl, Frauen 2,5 -5,7 mg/dl), BSG erhöht, CRP erhöht, Blutbild (Leukozytose erhöht), pH-Urin erniedrigt, Kreatinin
Apparative Diagnostik: Röntgen (Knochen-/Knorpeldestruktionen), Gelenkspunktion, Nierensonographie, Blutdruckkontrollen

Komplikationen
  • chronische Gicht
  • Zerstörung der Gelenke
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: kühlende Alkoholumschläge, Ruhigstellung des Gelenks Physiotherapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Blutegel, Cantharidenpflaster, Eigenbluttherapie, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: nichtsteroidale Antirheumatika, Colchizin, Glucokortikoide, Antiphlogistika
Bilder

ff