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Allan-Herndon-Dudley-Syndrom

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Allan-Herndon-Dudley-Syndrom

Als Allan-Herndon-Dudley-Syndrom bezeichnet man eine seltene Erbkrankheit des zentralen Nervensystems. Sie verursacht motorische Störungen und Entwicklungsverzögerungen. Sie kommt vor allem bei männlichen Säuglingen vor. Beim Allan-Herndon-Dudley-Syndrom ist die Aufnahme der Schilddrüsenhormone in das zentrale Nervensystem gestört. Muskeln und Nervensystem sind aber auf diese angewiesen und so verkümmern die Muskeln und das zentrale Nervensystem. Es kommt deshalb zu einer Muskelhypotonie/ Muskelhypoplasie und zu einer geistigen Behinderung. Die motorische Entwicklung ist dabei verzögert, der betroffene Säugling kann durch die vorhandene Muskelschwäche den Kopf nicht halten. Später kommen noch Gelenkdeformitäten und Kontrakturen dazu, die die Beweglichkeit doch sehr einschränken und ein selbstständiges Gehen unmöglich machen. Die geistige Behinderung kann so weit gehen, dass die Erkrankten nicht einmal sprechen können. Die Erkrankung kann nur durch unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Die Lebenserwartung ist nicht eingeschränkt.

Leitmerkmale:  Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, geistige Retardierung bei Säuglingen
Definition Beim Allan-Herndon-Dudley-Syndrom handelt es sich um eine seltene X-chromosomal vererbte Erkrankung

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Säuglinge: männliche
Pathogenese Beim Allan-Herndon-Dudley-Syndrom wird die Aufnahme der Schilddrüsenhormone gestört. Deshalb kommt es zu Beeinträchtigungen der Nervenzellentwicklung im zentralen Nervensystem. Muskeln und Nervensystem sind aber auf die Schilddrüsenhormone angewiesen und verkümmern wegen der Unterversorgung

Ursachen
  • Vererbung: X-chromosomal-rezessiv
Symptome
  • Muskulatur: unterentwickelt, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, unwillkürliche Bewegungen der Arme/Beine, können nicht selbstständig gehen, können den Kopf nicht halten
  • Gelenke: Missbildungen, Kontrakturen
  • Geist: Retardierung, können nicht sprechen
  • Gesicht: offener Mund, Ptose, verdickte Nase/Ohren, aufgerichtete Ohrläppchen
  • Skelett: dünne Beine
Diagnose Anamnese: Symptome, Familienanamnse
Labor: Schilddrüsenhormone (fT3 erhöht, fT4 erniedrigt, TSH normal)

Differentialdiagnose
  • Ataxie
  • Muskelhypoplasie
  • spastische Paraplegie
  • Snyder-Robinson-Syndrom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Krankheitszeichen, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie
Bilder

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