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Allen-Hines-Syndrom

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Allen-Hines-Syndrom

Als Reiterhosensyndrom oder Lipödem wird auchnoch das Allen-Hines-Syndrom bezeichnet.Beim Allen-Hines-Syndrom handelt es sich um eine symmetrische schmerzhafte Vermehrung des Unterhautfettgewebes der Extremitäten und Hüften, wobei der Rumpf verhältnismäßig schlank ist. Betroffen sind vor allem die Hüften, der Po und die Beine. Meistens sind Frauen nach der Pubertät und der Schwangerschaft davon betroffen. Zur Unterhautfettvermehrung kann noch zusätzlich Wasser eingelagert werden (Ödeme). Die Erkrankung wird in 3 Stadien eingeteilt, wo bei es mit zuerst noch einer weichen/glatten Unterhautgewebsvermehrung einhergeht. In späteren Phasen nimmt das Fettgewebe immer mehr zu so dass im Stadium 3 richtige Fettlappen auftreten. Die Schmerzen und anderen Symptome sind aber nicht von den einzelnen Stadien abhängig. Häufig sind davon aber auch noch die Arme, nie aber die Hände oder Füße mitbetroffen. Es gibt aber keine Heilung. Durch eine richtige Behandlung können die Krankheitsbilder gemildert, die Fortschreitung der Erkrankung aufgehalten werden.

Leitmerkmale: symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes an Hüften/Oberschenkeln
Definition Als Allen-Hines-Syndrom bezeichnet man eine Erkrankung mit einer starken Zunahme des Unterhautfettgewebe an den Beinen und manchmal auch an den Armen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Reiterhosensyndrom
  • Lipödem
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: nach der Pubertät, nach der Schwangerschaft
Stadien
I gleichmäßige Fettverteilung bei glatter Haut, feinkörnig (Orangenhaut), verdickt, weich
II Unebenheiten der Haut, grobkörnig mit Dellen und Knoten, das Unterhautgewebe ist verdickt, aber noch weich
III Fibrosierung des subkutanen Gewebes, starke Fettgeschwülste im Knie-/Oberschenkelbereich bis zu den Knöcheln reichend
Schweregrade
  • Typ I: Fettvermehrung an Gesäß/Hüften
  • Typ II: Fettvermehrung bis an die Knie
  • Typ III: Fettvermehrung bis zu den Knöcheln
  • Typ IV: Arme und Beine sind ganz betroffen
  • Typ V: mit Ödemen an Fingern/Zehen
Pathogenese Durch Vermehrung des Unterhautfettgewebes kommt es zu einer Verhärtung der kleinen Gefäße mit erhöhter Klappendurchlässigkeit, wodurch zusätzlich Flüssigkeit ins Fettgewebe eindringt (diffuses Ödem). Bei längerem Stehen kommt es dann zu einer Überlastung der Lymphgefäße (Lymphödem)

Ursachen
  • unklar
  • evtl. Hormonschwankungen
Risikofaktoren
  • Schwangerschaft
  • Wechseljahre
  • gynäkologische Operationen
  • Adipositas
Symptome
  • Schmerzen: druckschmerzhaft, Spannungsschmerzen, Berührungsschmerzen, verschlimmern sich im Laufe des Tages (Flüssigkeitszunahme)
  • dermal: symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes (schwammige Schwellungen), Hämatomneigung an den Extremitäten, periphere Ödeme, später kühle Haut (schlechte Durchblutung)
  • Allgemeinsymptome: Schweregefühl der Beine, Anschwellen der Beine nach langen Sitzen/Stehen
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Beine (Inspektion, Palpation)
Tests: Stemmer-Zeichen negativ, Pinch-Test schmerzhaft, Streeten-Probe
Labor: Blutbild, Schilddrüsenwerte
Apparative Diagnostik: Sonographie (Fettgewebe, Ödem), CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Lymphödem
  • Adipositas
  • Madelung-Syndrom
  • Morbus Dercum
Komplikationen
  • Lymphödem
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kompressionstherapie, durch Diäten nicht beeinflussbar, Gewichtsnormalisierung, Kyrotherapie, Bewegungstherapie, Hautpflege, körperliche Belastungen meiden (viel Sitzen/Stehen), Venenerkrankungen beheben, manuelle Lymphdrainage
  • Operative Therapie: Fettabsaugung, pneumatische Kompression
Bilder

ff