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Allergisches Kontaktekzem

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Allergisches Kontaktekzem

Das Allergische Kontaktekzem ist eine Kontaktallergie, also eine akute oder chronische Dermatitis verursacht durch eine allergische Reaktion (Typ IV). Es ist eine juckende, schubweise verlaufende Krankheit der Oberhaut, die chronisch werden kann. Durch indirekten (Über die Luft) oder direkten Kontakt (Berührung) mit dem auslösenden Allergen kommt es beim ersten Kontakt zu einer Sensibilisierung des Immunsystems und zu einer Vermehrung der T-Lymphozyten. Kommt es zu einem zweiten Kontakt reagiert das Immunsystem über und es entsteht innerhalb von zwei bis drei Tagen ein allergische Kontaktekzem mit hellrotem Ausschlag, Papeln, Juckreiz und Schwellung der Haut. Die Ausbildung der Symptome an Größe und Stärke ist vor allem abhängig vom Sensibilitätsgrad der Haut, der Allergenanfälligkeit und der Einwirkdauer des Allergens. Der auslösende Stoff muss ein lebenlang gemieden werden, da es keine Heilung dafür gibt.

Leitmerkmale:  Rötung/Schwellung der Haut, später Krusten/Schuppung
Definition Beim Allergischen Kontaktekzem handelt es sich um eine durch einen wiederholten Hautkontakt mit einem bestimmten Stoff ausgelöste Reaktion der oberen Hautflächen

Pathogenese Bei wiederholtem Kontakt mit einem bestimmten Stoff wird das Immunsystem der Haut innerhalb von Tagen (auch Jahren) auf bestimmte Allergene sensibilisiert. Bei einem weiteren Kontakt kommt es zur Allergieausbildung mit entsprechenden Symptomen. Voraussetzungen für eine Kontaktallergie:
  • eine Substanz muss die Hautoberfläche reizen können
  • die Moleküle der Substanz müssen klein genug sein um in die Haut eindringen zu können
  • das Immunsystem muss überreizt sein (langer/enger Kontakt mit Mittel)
Ursachen
  • toxische Ursachen (Substanzen schädigen die Haut direkt): Säuren, Laugen, Reinigungsmittel (Friseure, Maurer, Maler), zu häufiges Waschen, UV- Überdosierung
  • allergische Ursachen:
  • Metalle: Nickel, Kobalt (Schmuck, Reisverschlüsse, Pfannen)
  • Textilien: Farbstoffe (v.a. dunkle, rote, gelbe, orange), Formaldehyd
  • Gummi/Latex: Handschuhe
  • Kunststoffe, Klebstoffe, Lacke: Harze, Härter, Bodenbeläge
  • Konservierungsstoffe: Kosmetika, Wandfarben
  • Pflanzen: Sonnenblumen, Kamille, Arnika
  • Duftstoffe: Kosmetika, Hygieneartikel 
  • phototoxische Ursachen: Allergika wirken erst nach Lichteinfluss toxisch (Wiesengräser)
  • photoallergische Ursachen: Tetrazykline
  • aber auch durch Dämpfe/Gase (luftexponierte Hautstellen: Gesicht, Hände) und durch Austrocknung der Haut (Bäcker, Friseure, Pflegepersonal)
Symptome
  • Beginn: 12-48 Std. nach einem Allergenkontakt (max. nach 2 Tagen)
  • Ausschlag: hellrot, unscharf begrenzt, flächenhafte Ausbreitung
  • akute Symptome: Rötung, Schwellung, Bläschenbildung mit klarer Flüssigkeit, starker Juckreiz, Nässen, Lichenifikation (Bläschen heilen unter Schuppenbildung/Rhagaden ab)
  • chronische Symptome: Rötung, Schwellung, Lichenifikation, Krusten, Schuppung, Juckreiz, Kratzeffekte
Diagnose Anamnese: Ursachen (Beruf, Hobbys, häusliche Tätigkeiten), Lokalisation der Beschwerden, Entzündungszeichen Labor: Epicutantest (Allergie), Abstriche (Bakterien, Pilze)

Differentialdiagnose
  • andere Ekzeme
  • Erysipel
  • Rosacea
  • Ulcus cruris (Grad 1)
Komplikationen
  • Sekundärinfektionen (Bakterien, Pilze)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: vermeiden der auslösenden Substanz (Allergenkarenz), fettende Hautcremes ohne Konservierungsmittel/Duftstoffe, kühlende Umschläge, UV-B-Lichttherapie, Immunsystem stärken, Haut sorgfältig trocknen
  • Medikamentöse Therapie: Glucokortikoide, Antihistaminika, Zink-/ Schüttelmixturen, Antimykotika, Zinköle, Teerpräparate
Prognose Auslöser müssen lebenslang gemieden werden.

Bilder

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