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Amiodaron-induzierte Hyperthyreose

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Amiodaron-induzierte Hyperthyreose

Amiodaron-induzierte Thyreotoxikose ist eine weitere Bezeichnung für die Amiodaron-induzierte Hyperthyreose. Unter einer Amiodaron-induzierten Hyperthyreose versteht man eine Untergruppe der Schilddrüsenüberfunktion. Die Ursache dafür ist eine Therapie mit dem Medikament Amiodaron. Das zur Therapie für Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird.


Leitmerkmale:  Unruhe, Hyperaktivität, Hypertonie, Schwitzen
Definition Bei der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose handelt es sich um eine Sonderform der Hyperthyreose

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Amiodaron-induzierte Thyreotoxikose
Einteilung
  • Typ I: Voraussetzung ist eine vorbestehend Schilddrüsenerkrankung (Morbus Hashimoto/ Morbus Basedow), durch einen Ido-Überschuss kommt es hierbei zu einer erhöhten Produktion von Schilddrüsenhormonen
  • Typ II: es kommt hierbei zu einem toxischen Effekt des Amiodarons auf die Epithelzellen der Schilddrüsenfollikel, es kommt hierbei zur Bildung, Speicherung und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen
Ursachen
  • Therapie mit dem Medikament Amiodaron
Symptome
  • Psyche: zunehmende Nervosität, Reizbarkeit, psychische Labilität (Stimmungsschwankungen), Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Nervensystem: Reflexe erhöht, Tremor,motorische Unruhe (Hyperaktivität)
  • erhöhter Energieumsatz: Gewichtsabnahme bei gesteigertem Appetit (Heisshunger), Blutzuckeranstieg(Diabetes mellitus), vermehrter Durst
  • Wärmeintoleranz (subfebrile Temperaturen, Hitzegefühl), gesteigerte Schweißabsonderung (Hyperhidrosis), Hitzegefühl, Flush
  • Verdauungstrakt: Diarrhoe bzw. erhöhte Stuhlfrequenz, evtl. Fettleber
  • Herz: Hypertonie, Tachykardie, große Blutdruckamplitude, Rhythmusstörungen (Tachyarrhythmien, Vorhofflimmern), Herzinsuffizienzzeichen, Herzrasen
  • Muskeln: Myopathie (rasche Ermüdbarkeit; v.a. Oberschenkelmuskulatur), feinschlägiger Fingertremor
  • Augen: Lidödeme, Tränenfluss, Entzündungen, seltener Lidschlag (Stellwag-Zeichen)
  • Haut: Haarausfall, brüchige Fingernägel, warme, weiche, feuchte Haut, überpigmentiert, Haare (fein, fallenleicht aus), evtl. prätibiales Myxödem
  • Zyklusstörungen, Menstruation verstärkt
  • Kalzium-/Phosphathaushalt: Osteoporose
Diagnose Anamnese: Klinik, Amiodaron-Einnahme
Körperliche Untersuchung: Hals (Schilddrüse)
Labor: freies T4 erhöht, freies T3 erniedrigt, TSH normal
Apparative Diagnostik: Sonografie (Größe, Verdrängung), Dopplersonografie (vermehrte Vasuklarisierung), Szintigrafie (Knoten), Röntgen/ CT (Umgebung), Biopsie (Tumor?)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Stress, Aufregung, Ärger vermeiden, nicht ans: Meer/Gebirge/heiße Gegenden, autogenes Training, Meditation, kühle Anwendungen (kalte Abwaschungen, Teilbäder, feucht-kühle Halswickel), mäßige Bewegung (Wandern), keine UV- Bäder
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ohrakupunktur, Aromatherapie, Bachblüten, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: Kaffee, Tee, Alkohol, jodhaltige Nahrungsmittel meiden, Hormonquellen meiden (inklusive Fleisch), jodiertes Speisesalz kann die Symptome verstärken
  • Medikamentöse Therapie: Thyreostatika, Betarezeptorenblocker, Lithium, Natriumperchlorat, Carbimazol, Thiamazol
  • Operative Therapie: Schilddrüsenentfernung (Thyreoidektomie, Strumaresektion), Radiojodtherapie