Analfissur

Eine Analfissur ist ein hochroter, schmerzhafter, längs verlaufender Einriss in die Analhaut.Durch eine Thrombose im Anusbereich kommt es zu einem Ulkus mit Kontraktion des Musculus sphincter internus. Später reißt das Ulcus ein und hinterlässt Einrisse in der Analschleimhaut, die sehr schmerzhaft sind, vor allem beim Stuhlgang. Die Einrisse können aber auch andere Ursachen haben. Da die Schleimhaut im Afterbereich einreißt liegen die dort befindlichen Nervenendigungen frei. Der davon Betroffene versucht einen Stuhlgang zu vermeiden. Dadurch dickt der Kot weiter ein und muss schließlich mit starken Pressen ausgeschieden werden. Dadurch kann es zu weiteren Einrissen kommen und dann zu einem brennenden Dauerschmerz. Durch die Verkrampfung der Schließmuskeln wird die Anusumgebung nicht mehr richtig durchblutet, die Einrisse können deshalb nicht mehr so gut abheilen. Das Bindegewebe um den Anus kann sich verhärten (Fibrosierung) und somit das Lumen des Anus verkleinern.

Definition	Bei einer Analfissur handelt es sich um Einriss in die Haut des Anus
Einteilung	primäre Analfissur: tritt spontan auf, vor allem nach Traumen, Lokalisation meist bei 6 Uhr in Steinschnittlage sekundäre Analfissur: durch vorhergegangene Erkrankungen (Tumoren, Infektionen, Morbus Crohn)
Pathogenese	Durch eine Thrombose im Anusbereich kommt es zu einem Ulkus mit Kontraktion des Musculus sphincter internus. Später reißt das Ulcus ein und hinterlässt Einrisse in der Analschleimhaut, die sehr schmerzhaft sind
Ursachen	Einriss in die Schleimhaut des Anus
Risikofaktoren	harter Stuhl Analverkehr starkes Pressen beim Stuhlgang oberflächliche Thrombophlebitis im Analkanal Hämorrhoiden Analkarzinom chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Colitis ulzerosa, Morbus Crohn Chemotherapie vorausgegangene proktologische Operationen
Symptome	Schmerzen: heftig beim/nach Stuhlgang (für einige Stunden andauernd) perianale Blutung: hellrotes Blut (evtl. tropfend), streifenförmig Verdauungstrakt: chronische Obstipation (Angst vor einem Stuhlgang), Juckreiz am Anus Rötung des Anus
Diagnose	Anamnese: Krankheitszeichen, Schmerzen, Vorerkrankungen Körperliche Untersuchung: Anus, Perianalgegend (in Ruhe, beim Pressen), rektale Untersuchung Apparative Diagnostik: Rektoskopie, CT, MRT
Differentialdiagose	Rhagaden Morbus Crohn Analkarzinom Analabszess perianale Thrombose Hämorrhoiden
Komplikationen	Chronifizierung Narben Ulzerationen Infektionen
Therapie	Allgemeinmaßnamen: schmerzstillende Salben, Kamillensitzbäder, Weichhalten des Stuhles (viel trinken), Salben, Zäpfchen Operative Therapie: Dehnung des Anus (mit Lokalanästhesie), Exzision
Prognose	Gut heilbar, kann aber, falls die Ursachen weiter vorhanden sind, immer wieder auftreten.