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Andersen-Tawil- Syndrom

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Andersen-Tawil- Syndrom

Long-AT-Syndrom Typ 7, LQT7 sind weitere Bezeichnungen für das Anderson-Tawil-Syndrom. Das Anderson-Tawil-Syndrom ist eine seltene angeborene Erkrankung mit periodischen Lähmungen. Da es bei dieser Erkrankung zu einer Veränderung des Ionenflusses über den einwärts gerichteten Kaliumkanal kommt, resultiert daraus eine kardiale Depolarisation mit Verlängerung der QT-Zeit und eine Entwicklungsstörung der Skelettmuskulatur. Zwischen dem Auftreten der Beschwerden können Minuten, Stunden aber auch Tage liegen. Die Symptome können nach langer Anstrengung, langen Ruhepausen, langen Gehen und Stress auftreten.


Leitmerkmale: periodische Muskellähmungen, Herzrhythmusstörungen, Fehlbildungen im Gesicht/ am Skelett
Definition Beim Anderson-Tawil-Syndrom handelt es sich um eine seltene Erkrankung der Muskeln, des Herzens und des Skeletts

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Long-AT-Syndrom Typ 7
  • LQT7
Einteilung
  • Typ I: nachgewiesene KCNJ2-Mutation
  • Typ II: keine nachgewiesene KCNJ2-Mutation
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-dominant (Chromosom 17, Genort q24.3, KCNJ2-Gen)
Symptome
  • Muskeln: periodische Paralyse, Schwäche (v.a. Beine)
  • Herz: Herzrhythmusstörungen
  • Skelett: Kleinwuchs, Skoliose, Klinodaktylie, Brachydaktylie, Syndaktylie
  • Gesicht: Hypertelorismus, kleine/prominente/tiefsitzende Ohren, Mikrographie, prominente Stirn
  • Allgemeinsymptome: Synkopen
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Kalium, Genanalyse
Apparative Diagnostik: EKG, Langzeit-EKG, ENG, EMG
Differentialdiagnose
  • Hypo-/hyperkaliämische periodische Paralyse
  • thyreotoxische periodische Paralyse
Komplikationen
  • plötzlicher Herztod
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Operative Therapie: Kardioverter-Defibrillator