­
Krankheiten
Aneurysmatische Subarachnoidalblutung

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Aneurysmatische Subarachnoidalblutung

Aneurysmatische SAB, aneurysmale Subarachnoidalblutung sind weitere Bezeichnungen für die aneurysmatische Subarachnoidalblutung. Als aneurysmatische Subarachnoidalblutung bezeichnet man eine Einblutung in den Subarachoidalraum. Das Blut befindet sich hierbei in der Cisterna suprasellaris und in der Sylvischen Fissur.


Leitmerkmale:  sehr plötzliche, starke Kopfschmerzen
Definition Bei der aneurysmatischen Subarachnoidalblutung handelt es sich um eine lebendsbedrohliche Erkrankung des Gehirns mit Einblutungen

Vorkommen
(vor allem)
  • Frauen: zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr
Einteilung nach Hunt/ Hess
  • Grad 0: nicht rupturiertes/asymptomatisches Aneurysma
  • Grad 1: asymptomatisch oder geringe Kopfschmerzen
  • Grad 2: moderate/schwere Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Hirnvenenparese
  • Grad 3: Schläfrigkeit, Verwirrtheit, milde neurologische Ausfälle
  • Grad 4: Stupor, moderate/schwere Hemiparese, beginnende funktionelle Entkoppelung des Hirnstamms
  • Grad 5: funktionelle Entkoppelung des Hirnstamms, schweres Koma
Einteilung nach Glasgow Coma Scala
  • Grad 0: nicht rupturiertes/asymptomatisches Aneurysma
  • Grad 1: 15 Punkte
  • Grad 2: 12- 14 Punkte
  • Grad 3: 9 bis 11 Punkte
  • Grad 4: 6 bis 8 Punkte
  • Grad 5: 3 bis 5 Punkte
Einteilung nach Word Federation of Neurosurgical Societies (WFMS)
  • Grad 0: nicht rupturiertes/asymptomatisches Aneurysma
  • Grad 1: Glasgow Coma Scala 15 Punkte
  • Grad 2: Glasgow Coma Scala 14 Punkte
  • Grad 3: Glasgow Coma Scala 13 Punkte
  • Grad 4: Glasgow Coma Scala 7 bis 12 Punkte
  • Grad 5: Glasgow Coma Scala 3 bis 6 Punkte
Ursachen
  • Ruptur eines Hirnaneurysmas oder Blood-Blister-like Aneurysma
Symptome
  • Allgemeinsymptome: plötzlich einsetzende/ sehr starke Kopfschmerzen bis Vernichtungskopfschmerz, Nackenschmerzen, Erbrechen, neurologische Ausfälle
  • Lokalisation: Circulus arteriosus Willisi, Bifurkation der Arteria cerebri media
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Apparative Diagnostik: CT (Schädel: hyperdense Zisternen/Sulci), MRT, digitale Subtraktionsangiografie
Differentialdiagnose
  • konvexale Subararchnoidalblutung
  • perimesencephale nicht-aneurysmatische Subarachnoidalblutung
  • traumatische Subarachnoidalblutung
  • Meningitis
  • reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom
  • Struge-Weber-Syndrom
  • Moyamoya-Erkrankung
  • Meningeosis neoplastica
  • akuter arterieller Schlaganfall
Komplikationen
  • zerebrale Ischämie
  • Hydrocephalus
  • Terson-Syndrom
  • Krämpfe
Therapie
  • Operative Therapie: Aneurysmaverschluss
Notfall

Notfallmaßnahmen bei einer aneurysmatische Subarachnoidalblutung:

  • - Anruf: Notarzt
  • - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, nicht mehr bewegen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • - Lagerung: wie sie der Patient toleriert, evtl. Schocklagerung
  • - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • - Reanimation: wenn nötig
  • - Zusatzmaßnahmen: i.v.- Zugänge, evtl. Sauerstoffgabe
  • - Cave: Schockbekämpfung