Operationen
Antero-laterale Thorakotomie

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Antero - laterale Thorakotomie

Operative Eröffnung der Brustkorbs mit einer Schnittführung vom Sternumrand dem Rippenverlauf folgend bis zur mittleren Axillarlinie in Höhe: 3 Querfinger unterhalb der Mamille bei Männern, die Falte unterhalb der Mamille bei Frauen.

Indikationen
  • Rupturen (mit Blutungen in den Brustraum): Bronchien, Lunge
  • akute Herztamponade
  • Lungen(teil)resektionen: Tbc, Lungen-/Bronchial-Ca, Metastasen
  • Pleuraeingriffe: Dekortikation
Vor der Operation
(präoperativ)
  • Stellung der Indikation (Röntgen, EKG, Laborwerte)
  • Patientenaufklärung und dessen Einwilligung zur Operation (keine notwendig im Notfall)
  • Prämedikation
  • Nüchternheit
  • Patientenkörpervorbereitung: Körperhygiene (Duschen), Rasur des OP-Gebietes, Ablegen von Ringen/Piercings, Anziehen des OP-Hemdes
  • Markierung der OP-Seite (Arzt)
Operationstechnik
(Durchführung)
  • Hautdesinfektion: vom Hals bis zum Beckenkamm
  • Abdeckung: steril  vom 5 -10 cm ober-/unterhalb der Hautdesinfektion
  • Hautschnitt mit Blutstillung: vom Sternumrand bis mittlere Axillarlinie Höhe 4. Interkostalraum
  • tiefere Hautschichten: spreizen der Muskeln (M. pectoralis major oder M. serratus anterior), Schnittvertiefung bis zu den Rippen mit fortlaufender Blutstillung
  • Thoraxeröffnung: durch Spaltung der Interkostalmuskulatur (Höhe je nach Operationsnotwendigkeit 3.-4. Rippe), danach Umlegen der Eröffnungsränder mit sterilen OP-Tüchern und Einsetzen eines Thoraxspreizers (die Rippen werden aufgedehnt, das Operationsfeld vergrößert)
  • weiteres Vorgehen: je nach Befund
  • Thoraxverschluss: Einlegen eines Drainageschlauchs an die tiefsten Stelle des Eingriffs, Verschluss der Interkostalmuskulatur
  • Hautverschluss: Vernähung der Muskel- und Hautschichten, Einbringen eines Rhedon-Drains zwischen den Muskelschichten  (oder subcutan) und Abdecken der Wunde mit einem sterilen Hautverband
  • Besonderheit: Anschluss der Drainage an eine Thoraxpumpe
Lagerung
  • Seitenlage (evtl. Halbseitenlage)
  • der Brustkorb wird dabei überstreckt, damit die Interkostalräume sich auseinanderdehnen
Komplikationen
  • Nachblutung
  • Pneumonie
  • respiratorische Insuffizienz
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinsuffizienz
  • Pleuraerguss/-empyem
Kontraindikationen
  • Blutungsneigung
  • unzureichende Lungenfunktionsvorbereitungen
Narkoseverfahren
  • Narkoseart: Intubationsnarkose (evtl. zur Schmerztherapie: thorakaler PDK)
  • Besonderheiten: Doppellumen-Tubus (zwecks Einlungenbeatmung), Überprüfung der Tubuslage mittels Bronchoskop
  • Monitoring: arterieller Katheter (A. radialis),  Zentraler Venenzugang (3-Lumen)
Nachsorge
  • Intensivstation (evtl. Nachbeatmung)

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