Symptome (Leitbilder)
Anterograde Amnesie

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Anterograde Amnesie

Ist eine Anterograde Amnesievorhanden, dann treten Erinnerungslücken für Ereignisse auf, die nach der ursächlichen Erkrankung/ Trauma stattfinden. Es kommt zu einer starken Reduzierung der Merkfähigkeit neuer Bewusstseinseindrücke. Diese neuen Eindrücke werden nur sehr kurz (wenige Minuten) im Gedächtnis gespeichert, bis sie wieder vergessen werden. Der Grund hierfür ist ein Ausfall im limbischen System oder der Untergang von Neuronen im Nucleus basalis. Es ist davon in erster Linie das Gedächtnis betroffen, das alle Sinneseindrücke von einem Ereignis speichert. Häufig benutzte Wörter/ Sätze können nicht mehr ausgesprochen werden. Das motorische Gedächtnis ist am Anfang nicht mitbetroffen, weshalb Gehbewegungen noch abgerufen werden können. Dadurch ist der davon Betroffene auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen, um einen normalen Tagesablauf meistern zu können.

Leitmerkmale:  kann sich neue Eindrücke nicht mehr merken
Definition Bei der anterograde Amnesieist eine Gedächtnisstörung, bei der neue Ereignisse im Gehirn nicht abgespeichert werden

Allgemein
  • tritt oft gemeinsam mit der retrograden Amnesie kombiniert auf
Pathogenese Bei einer anterograden Amnesie kommt es auf verschiedenen Ursachen zu einer starken Reduzierung der Merkfähigkeit neuer Bewusstseinseindrücke. Neue Eindrücke werden nur sehr kurz (wenige Minuten) im Gedächtnis gespeichert, bis sie wieder vergessen werden

Ursachen
  • Ausfall des limbischen Systems (Papez-Kreis)
  • Untergang von Neuronen im Nucleus basalis
Risikofaktoren          
  • Morbus Alzheimer
  • Demenz
  • epileptischer Anfall
  • Korsakow-Syndrom
  • Morbus Pick
  • Gehirnerschütterung
  • Chorea Huntington
  • Hirnblutungen
  • Apoplex
  • Enzephalitis
  • Meningitis
  • Medikamente: Benzodiazepine, Hypnotika, Insulin-Überdosierung
  • Vergiftungen: Kohlenmonoxid
  • Unfall: Schädel-Hirn-Trauma
Symptome
  • Merkfähigkeit für Neues: nicht vorhanden
  • Allgemeinsymptome: Verwirrtheit, Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Orientierungsstörungen, Denkstörungen
Diagnose Anamnese: Symptome, Patientengespräch, Unfall, Vorerkrankungen
Apparative Diagnostik: CT, MRT, EEG

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Risikofaktoren, Stressreduzierung

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