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Krankheiten
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe

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Antibiotika-assoziierte Diarrhoe

Bei der Antibiotika-assoziierten Diarrhö handelt es sich um einem Durchfall, der bedingt ist durch die Einnahme von Antibiotika. Dadurch kommt es entweder zu einer direkten Nebenwirkung des Medikaments, zu Störungen des Kohlenhydrat- und Gallensäurestoffwechsels oder zu einer Clostridium-difficile-Infektion. Selten sind auch andere Bakterien daran beteiligt. Die Erkrankung kann nach wenigen Stunden bis zwei Monate nach einer Antibiotika-Einnahme vorkommen.


Leitmerkmale:  mehr als drei weiche bis flüssige Stuhlgänge pro Tag bei einer Antibiotikagabe
Definition Als Antibiotika-assoziierten Diarrhö bezeichnet man einen Durchfall, der als Ursache eine Einnahme eines Antibiotikums hat

Ursachen
  • Nebenwirkung des Antibiotikums
  • Störungen des Kohlenhydrat- und Gallensäurestoffwechsels
  • Bakterien: Clostridium difficile/perfringens, Klebsiella oxytoca, Staphylococcus aureus
Risikofaktoren
  • Kombination mehrerer Antibiotika
  • Breitbandantibiotika
  • Langzeittherapien
  • Wiederholte Antibiotikagaben
  • Immunsuppression
  • Sondenernährung
  • Operationen am Verdauungstrakt
Antibiotika Häufig davon betroffen:
  • Cephalosporine: deutlich höheres Risiko bei Cephalosporinen der dritten Generation
  • Breitbandpenicilline: Ampicillinderivate, Piperacillin / Tazobactam 
  • Clindamycin
  • Clarithromycin: vor allem bei hoher Dosierung (3 x 500 mg)
  • Fluorchinolone
Symptome
  • Verdauungstrakt: mehr als drei weiche oder flüssige Stühle pro Tag, Übelkeit. Blähungen, Appetitlosigkeit
  • Allgemeinsymptome: Bauchschmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik, Medikamente
Labor: Stuhlprobe (Erregernachweis)
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Antibiotika wechseln, Flüssigkeitszufuhr, Bekämpfung des Durchfalls