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Anurie
Eine Anurie bedeutet eine Harnausscheidung unter 100 ml am Tag. Normalerweise scheidet man 1 bis 1,5 Liter Urin pro Tag aus. Die Ursachen davon sind vielfältig. Sie können vor den Nieren (prärenal), bei der Niere selbst (renal) oder auch hinter der Niere (postrenal) liegen. Das Nachlassen der Harnausscheidung kann akut stattfinden oder aber sich über Stunden und Monate aufbauen. Es muss schnellstmöglich gehandelt werden, da es sonst zu einem Multiorganversagen (akutes Nierenversagen) und zum Tod kommen kann. Bei der Therapie ist es wichtig die Vorerkrankungen zu wissen, damit diese behandelt werden können. Da es sehr viel Ursachen für die Anurie gibt, ist auch keine Standardtherapie möglich.
Leitmerkmale: Urinausscheidung von unter 100 ml/Tag
Definition | Bei einer Anurie kommt es aus verschiedenen Ursachen zu einer verminderten täglichen Urinausscheidung von nicht mehr als 100ml |
Ursachen |
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Symptome |
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Diagnose | Anamnese: Wasserbilanz, Trinkmenge, Schwitzen, Fieber, Durchfälle, Erbrechen, Harnträufeln, Koliken, vorbestehende Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, Infekte, Hypertonie, Medikamente (ACE-Hemmer), Röntgen-Kontrast-Untersuchungen Körperliche Untersuchung: Perkussion der Blase (prall bei Harnverhalt), Nierenlager (schmerzhaft), rektale/vaginale Untersuchung, Ödeme, Haut Labor: Blutbild, Kreatinin, spezifisches Gewicht des Urins (über 1025), Elektrolyte, Osmolarität, Harnstoff, Urin-Status Apparative Diagnostik: EKG, Sonografie, Röntgen, Nierenbiopsie (Glomerulonephritis) |
Komplikationen |
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Therapie | NOTFALL
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Notfall
Notfallmaßnahmen bei einer Anurie
- - Anruf: Notarzt
- - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
- - Lagerung: erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
- - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- - Reanimation: Wiederbelebung
- - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, Dialyse