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APA-Syndrom

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APA- Syndrom

Hughes-Stovin-Syndrom, Antiphospholipidsyndrom, Antiphospholipidantikörper-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für das APA-Syndrom. Das APA-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, also eine durch Antikörper ausgelöste Gerinnungsstörung mit erhöhter Thrombose- und/oder Blutungsneigung. Sie kommt vor allem bei Frauen vor. Durch im Blut befindliche Antikörper gegen Phospholipide (Antiphospholipidantikörper) kommt es zu Reaktionen gegenüber körpereigenen Phospholipiden und gegen an Phospholipide gebundene Proteine. Diese sind aber wichtig für den Aufbau von Biomembranen. Diese Phospholipide findet man in vielen Zellen und Geweben, wie auch im Blutgerinnungssystem. Es kommt bei den von der Krankheit Betroffenen somit zu einer erhöhten Thromboseneigung und zum Überschießen der Blutgerinnung (Hyperkoagulabilität).

Leitmerkmale: vermehrte Thrombosen, vermehrte Fehlgeburten
Definition Das APA-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung; eine durch Antikörper ausgelöste Gerinnungsstörung mit erhöhter Thrombose- und/oder Blutungsneigung

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hughes-Stovin-Syndrom
  • Antiphospholipidsyndrom
  • Antiphospholipidantikörper-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 25 und 45 Jahren
Einteilung
  • primäres Antiphospholipidsyndrom (PAPS): ohne erkennbare Vorerkrankung
  • sekundäres Antiphospholipidsyndrom (SAPS): mit Vorerkrankungen
Pathogenese Durch im Blut befindliche Antikörper gegen Phospholipide kommt es zu einer erhöhten Thromboseneigung und zum Überschießen der Blutgerinnung (Hyperkoagulabilität)

Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • rheumatische Erkrankungen: rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis, Arthritis psoriatica, systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Behcet-Syndrom, Sjögren-Syndrom, Psoriasis-Arthritis
  • Infektionen: Hepatitis C, HIV, Mumps, Pfeiffersches Drüsenfieber, Lues, Malaria, bakterielle Sepsis
  • Medikamente: Antiepileptika, Interferon, Antibiotika
  • Tumoren
Symptome
  • Thromboseneigung: tiefe Beinvenenthrombose, Herzinfarkt, Apoplex, Embolien, Sinusvenenthrombose, Nierenarterienstenose
  • Blutungen: durch Verbrauch von Thrombozyten
  • Schwangerschaft: gehäufte Fehlgeburten/Abgänge
Diagnose Anamnese: vermehrte Thrombosen ohne Entzündungszeichen, Schwangerschaftskomplikationen
Labor: Thrombozyten erniedrigt, PTT erhöht, Autoantiköper gegen IgG/ IgM, Beta2-Glycoprotein1-Antikörper, Cardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans- Antikörper

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Rauchverbot, Pille absetzen
  • Medikamentöse Therapie: ASS, Heparin, Immunsuppressiva

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