Symptome (Leitbilder)
Appetitlosigkeit

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Appetitlosigkeit

Inappetenz ist eine weitere Bezeichnung für die Appetitlosigkeit. Appetitlosigkeit bedeutet einen herabgesetzten Antrieb zur Nahrungsaufnahme. Sinneswahrnehmungen wie Geruch, Geschmack oder Sehen von Speisen beeinflussen sehr unser Essverhalten. Der Appetit hat mit einem Sättigungsgefühl nichts zu tun und somit können Hunger und Appetit unabhängig voneinander auftreten. Durch die Appetitlosigkeit wird die Nahrungsaufnahme eingeschränkt und es kommt schließlich zum Gewichtsverlust. Dadurch geht die Lust auf Essen und Trinken verloren und man muss sich zwingen Nahrung aufzunehmen. Die Gefahr eines Untergewichts und von schweren körperlichen Schäden steigt. Es gibt viele Ursachen für das Krankheitsbild. Oft liegen andere Erkrankungen vor, vor allem wenn die Appetitlosigkeit länger andauert. Gelegentliche Appetitlosigkeit ist harmlos. Wird diese gut behandelt werden, normalisiert sich auch wieder das Essverhalten.

Leitmerkmale:  Unlust zu Essen und Trinken
Definition Bei der Appetitlosigkeit verspürt man keine Lust zur Nahrungsaufnahme

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Inappetenz
  • Appetitverlust
Ursachen
  • gastrointestinale Erkrankungen: Entzündungen/Tumoren im Mund, Rachen, Ösophagus (Achalasie, Refluxösophagitis, Ca), Magen (Gastritis, Ulkus, Pylorusstenose, Ca), Leber (Hepatitis, Leberzirrhose), Gallenwege (Gallenwegs-/ Gallenblasenentzündung, Gallensteine), Pankreatitis, Darm (Enteritis, Morbus Crohn, Colitis ulzerosa), Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • Infektionskrankheiten: in der Akutphase, mit Fieber (Mumps. Windpocken, Tonsillitis usw.)
  • kardial/vasale Erkrankungen: Herzinsuffizienz, Endokarditis, Hypertonie, Anämien (v.a. Eisenmangelanämie)
  • Stoffwechselerkrankungen: Hyperkalzämie, Urämie
  • endokrine Erkrankungen: Morbus Addison, Hyperparathyreoidismus, Diabetes mellitus, Hypothyreose
  • Intoxikationen: Alkohol-/Drogenabusus, Medikamente (Digitalis, Zytostatika, Appetitzügler, Antibiotika, Morphin, Antidepressiva)
  • psychische Störungen: Bulimie, Anorexia nervosa, Depression, Stress, Demenz, Migräne, Trauer, Aufregung, Ärger, Liebeskummer
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Leistungsabfall, Müdigkeit, Schwäche, Gewichtsabnahme, Kopfschmerzen, Blässe, evtl. Durchfall
  • Abneigung gegenüberbestimmten Nahrungsmitteln
Diagnose Anamnese: Dauer, tageszeitliche Schwankungen, Essgewohnheiten, Abneigungen gegenüber Nahrungsmittel, Begleitsymptome, Vorerkrankungen, Alkohol-/ Drogenkonsum, Sozialanamese (Geld, Familie)
Körperliche Untersuchung: Ganzkörperzustand, Druckschmerzen
Labor: Blutbild, BSG, Elektrolyte, Allergietest
Apparative Diagnostik: Sonographie des Abdomens (Bauch), Rö-Thorax, CT, EKG, Magen-/ Darmspiegelung

Differentialdiagnose
  • Essstörung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Sport, Bewegung
  • Naturheilkundliche Therapie: Phytotherapie (Bittermittel)
  • Ernährungstherapie: öfters keine Mahlzeiten, gut würzen
  • Operative Therapie: parenterale Ernährung
Sonderfall: Heißhunger Ursachen:
  • Hyperthyreose
  • Diabetes mellitus (Anfangsstadium)

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