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Arterieller Verschluss
Arterienverschluss ist eine weitere Bezeichnung für den arteriellen Verschluss. Arterieller Verschluss bedeutet, dass eine Arterie durch einen Embolus verschlossen ist und es dadurch zu einer anschließenden Unterversorgung des distal davon gelegenen Gebietes kommt. Je nach verschlossener Arterie kann der Defekt groß aber auch klein sein. Am häufigsten davon sind die Beine betroffen. Meist liegt die Ursache in einem eingeschwemmten Gerinnsel (Thrombus) aus dem linken Herzen, das das Lumen einer Arterie verschließt. Das Gefäß muss beim arteriellen Verschluss möglichst schnell wieder operativ geöffnet werden (Embolektomie) um weiteren Schaden am Körper zu unterbinden. Bei gut einem Viertel der Erkrankung kommt eine Behandlung zu spät und es muss eine Amputation vorgenommen werden.
Leitmerkmale: plötzlicher („peitschartiger“) Schmerz in einer Extremität, Blässe, Gefühlsstörung, Pulslosigkeit, Bewegungsunfähigkeit, Schock
Definition |
Beim arteriellen Verschluss ist eine Arterie verschlossen, der Blutstrom ist damit gestoppt |
Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
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Ursachen |
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Bevorzugte Stellen | V.a. an den physiologischen Engstellen des Gefäßsystems:
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„6 P“ |
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Symptome | Symptome nach Ort des Verschlusses:
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Diagnose | Anamnese: Klinik, Risikofaktoren, Störungen von Nagelwachstum/Wundheilung, häufig kalte Füße, Vorerkrankungen (KHK) Inspektion: blasse, zyanotische Areale, kühle Haut, Extremitäten (scharf begrenzte Blässe, Temperaturunterschied) Palpation: kein peripherer Puls Tests: Ratschow, Faustschlussprobe, Allen Apparative Diagnostik: Blutdruck-Messung, Doppler-Sonografie (fehlen von Strömungsgeräuschen), Oszillografie, Angiografie, Röntgen (Ileus), EKG, Echokardiografie |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen |
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Komplikationen nach Verschlussort |
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Therapie | NOTFALL:
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Prognose | Vergeht bei der Eröffnung des Verschlusses zu viel Zeit (über 6 Stunden) kann es zu Nekrosen kommen. |
Sonderfall: Karotisstenose |
Verengung/Verschluss der Arteria carotis interna; führt zu Durchblutungsstörungen im Gehirn.
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Begriffe |
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Notfallmaßnahmen beim Arteriellen Verschluss:
- - Anruf: Notarzt
- - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
- - Lagerung: Extremität tief lagern evtl. mit Oberkörper hoch, Ruhigstellung (darf sich selbst nicht bewegen => Thrombusabgang!)
- - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- - Reanimation: wenn nötig
- - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang
- - Cave: keine Kälte/Wärme zuführen (aber locker in Watte packen), Schockprophylaxe (Schmerzbekämpfung, Sedierung), keine i.m.- Injektion (Lysetherapie!)