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Asplenie

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Asplenie

Als Asplenie wird das Nichtvorhandensein oder die Funktionsunfähigkeit der Milz bezeichnet. Die Milz spielt ihrerseits eine wichtige Rolle beim Abbau von Erythrozyten und auch bei der Immunabwehr. Es kommt somit zu Störungen in der Ausreifung der B-Zellen des Immunsystems. Bakterien, die Kapseln bilden (Pneumokokken, Meningokokken, Haemophilus influenzae), können nicht mehr richtig bekämpft werden. Für den davon Betroffenen besteht somit eine erhöhte Gefahr an Infektionen zu erkranken. Diese können, einmal im Körper, sich rasch ausbreiten und eine Sepsis verursachen. Die Diagnose ist oft schwierig, da wenig bis keine äußerlichen Krankheitszeichen auftreten. Hyposplenie ist, wenn die Milz noch vorhanden ist aber nicht vollständig funktioniert.

Leitmerkmale: erhöhte Infektanfälligkeit
Definition Bei einer Asplenie ist das Organ Milz entweder nicht angelegt worden, es wurde operativ entfernt oder es funktioniert nicht mehr

Gefährliche Keime
  • Meningokokken
  • Hämophilus influenzae Typ B
  • Pneumokokken
Einteilung/Ursachen
  • angeborene/kongenitale Asplenie: keine Anlage der Milz
  • erworbene Asplenie:
  • operative Asplenie: Splenektomie aufgrund eines Traumas (=> Milzruptur, Splenomegalie) oder Bluterkrankungen (idiopathische thrombozytopenische Purpura, Hypersplenismus, Kugelzellanämie)
  • funktionelle Asplenie (die Milz ist vorhanden, funktioniert aber nicht mehr): Milzinfarkt, schwere hämolytische Anämie, Sichelzellanämie, Amyloidose, Autoimmunerkrankungen, nach Transplantation von Stammzellen
Symptome
  • erhöhte Infektanfälligkeit: Meningitis, Pneumonie, Pilzinfektion
Diagnose Labor: Blutbild (Howell-Jolly-Körperchen an reifen Erythrozyten)
Apparative Diagnostik: Sonographie, MRT

Komplikationen
  • Pfortaderthrombose (nach operativer Entfernung)
  • Infektionen
  • Sepsis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Schutzimpfung, Menschenansammlungen meiden, Notfallausweis
  • Medikamentöse Therapie: frühzeitig Antibiotika
Internetseiten

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