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Augengrippe

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Augengrippe

Keratoconjunctivitis epidermica, virale Konjunktivitis sind weitere Bezeichnungen für die Augengrippe. Die Augengrippe ist eine durch Adenoviren verursachte Entzündung der Hornhaut und Bindehaut des Auges. Adenoviren sind weltweit verbreitet und sind vor allem für Infektionen der Haut und der Schleimhäute verantwortlich. Sie werden dabei in 40 Untertypen unterteilt. Die Übertragung der Viren geschieht über Kontakt und ist deshalb hoch kontagiös. Es sollte somit vermieden werden, ein ständiges Augenreiben und ein enger körperlicher Kontakt zu Personen, die von der Krankheit betroffen sind. Wichtig ist auch so wenig gemeinsame Gegenstände wie möglich zu berühren und eine regelmäßige Hände-Desinfektion durchzuführen. Die Erkrankung tritt vor allem im Spätsommer auf. In der Regel heilt die Erkrankung ohne weitere Folgen nach vier Wochen aus. Es kann nur ein aber auch beide Augen davon betroffen sein.

Leitmerkmale: Fremdkörpergefühl, vermehrter Tränenfluss, ausgeprägte Bindehautrötung/-entzündung, Lidödem
Definition Als Augengrippe bezeichnet man eine infektiöse Entzündung der Horn- und Bindehaut des Auges

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Keratoconjunctivitis epidermica
  • virale Konjunktivitis
Erreger
  • Adenoviren (Typen 8, 19, 37)
Ausbreitung
  • weltweit
Ansteckung Beginnt mit den ersten Symptomen und endet nach ca. 10 Tagen (hohes Ansteckungsrisiko):

  • Tröpfcheninfektion
  • Schmierinfektion: Schwimmbad, Handtücher, Türgriffe
  • iatrogen (durch Behandler)
  • Tropfpipetten (Augentropfen)
  • Aerosole
  • selten über Staub
Inkubationszeit
  • 3 -10 Tage
Symptome Ein- oder beidseitig:

  • Auge: heftigste Rötung, Fremdkörpergefühl, Juckreiz, vermehrter Tränenfluss, Augenbrennen, Photophobie
  • Augenumgebung: verklebte Augenlider, Lidödem, Schwellung der Tränenwärzchen, Schwellung der Lymphknoten vor dem Ohr
  • später: Hornhauttrübung
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen, Vorerkrankungen
Labor: Konjunktivalabstrich, Erregernachweis im Blut

Differentialdiagnose
  • andere Konjunktivitiden
  • Trachom
Komplikationen
  • übergreifen auf die Iris und den Ziliarkörper: wochenlange Sehstörungen
  • bleibende Infiltrate (Hornhauttrübung): Sehbeeinträchtigung
  • Superinfektion
Immunität/Prophylaxe
  • keine Immunität/ Impfung
  • engen Kontakt mit den Infizierten vermeiden
  • gute Hände-Hygiene
  • eigene Handtücher für alle Familienmitglieder
  • Hand-Augen-Kontakt vermeiden
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Virostatikum
Meldepflicht
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
Bilder

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