Krankheiten
Bauchnabelentzündung

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Bauchnabelentzündung

Omphalitis, Nabelentzündung sind weitere Bezeichnungen für die Bauchnabelentzündung. Von Bauchnabelentzündung spricht man, wenn der Nabel und die diesem umgebende Bauchwand entzündet ist. Die Erkrankung kommt vor allem bei Neugeborenen vor, im Erwachsenenalter tritt sie nur sehr selten auf. Die Ursache für die Entstehung dieser Erkrankung sind meist Bakterien, die während oder nach der Geburt sich in der Gegend des Nabels einnisten. Sie befallen somit den Nabel, den Nabelstumpf wie auch das darum liegende Gewebe. Während der ersten Lebenswochen ist der Bauchnabel noch eine offene Wunde, die zuerst durch eine Klemme verschlossen ist und mit den Tagen sich schließen muss. In dieser Zeit können sich leicht Bakterien in der Umgebung und selbst im Bauchnabel einnisten. Gelangen diese Bakterien dann über den Nabel ins Blut, so können sie sich über den ganzen menschlichen Körper ausbreiten und schwere Komplikationen auslösen. Dies kann sogar soweit führen, dass es zum Tod des Neugeborenen kommt. Die ersten Anzeichen treten meist nach wenigen Tagen bis Wochen nach der Infektion auf. Je früher Beschwerden auftreten, desto gefährlicher ist die Bauchnabelentzündung.

Leitmerkmale:  geröteter/geschwollener Bauchnabel mit eitrigem Ausfluss
Definition Bei einer Bauchnabelentzündung handelt es sich um eine Entzündung des Bauchnabels und einer Umgebung

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Omphalitis
  • Nabelentzündung
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Neugeborene: erste Lebenswochen
Ursachen
  • bakterielle Infektionen: Staphylokokkus aureus, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis, Clostridium perfringens
  • traumatisch: Bauchnabelpiercing, nach einer Laparoskopie
  • allgemein: Kontaktallergie (Gürtelschnallen/Hosenknöpfe), Pilzinfektion
Risikofaktoren
  • geringes Geburtsgewicht
  • vorzeitiger/verspäteter Riss der Nabelschnur
  • Frühgeburt
  • Komplikationen während der Geburt
  • Punktionen an der Nabelschnur
  • Nabelfehlbildung
  • geschwächtes/unreifes Immunsystem
  • schlechter Allgemeinzustand des Kindes
Symptome Drei Tage bis 3 Wochen nach einer Infektion:

  • Bauchnabel: gerötet, geschwollen, erwärmt, eitriger/stinkender Ausfluss, Schmerzen (berührungsempfindlich)
  • Allgemeinsymptome: evtl. punktförmige Einblutungen
  • später:  Fieber, Apathie, Hypotonie, Tachykardie
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Bauchnabel
Labor: Entzündungswerte, Bakterienkultur (durch Abstrich)
Apparative Diagnostik: Sonographie (Leberabszess), CT

Komplikationen
  • aufsteigende Infektion: Peritonitis, Pfortaderthrombose, Leberabszess, Sepsis, Endokarditis
  • Nekrose der Bauchmuskulatur
  • Abszesse
  • nekrotisierende Fasziitis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bauchnabel trocken halten, Spülungen mit lauwarmem Wasser/Kamillelösungen
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, antiseptische Salben
  • Operative Therapie: bei Abszessen
Bilder

ff