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Bauchspeicheldrüsenpseudozyste

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Bauchspeicheldrüsenpseudozyste

Eine Bauchspeicheldrüsenpseudozyste besteht aus altem Blut, Pankreasenzymen, Gewebeflüssigkeit und nekrotischem Gewebe. Diese Pseudozysten bilden sich im akuten Fall aus Nekrose des Pankreasgewebes oder im akuten Schub einer chronischen Pankreatitis durch die Verklebung des Gangsystems. Sie sind somit die häufigsten Komplikationen eine Pankreatitis. Das Gewebe weitet sich aus, es nimmt Flüssigkeit auf und die Höhle wird dadurch noch größer. Diese Zysten haben im Gegensatz zu echten Zysten keine epitheliale Zystenwand. Sie besitzen zur Abgrenzung gegenüber dem umliegenden Gewebe Granulationsgewebe (fibrosierte Wandung). Die Zysten können solitär aber auch multiple auftreten und unterscheiden dich doch sehr von Ihrer Größe. Am liebsten treten sie im Bereich der Bursa omentalis auf. Meist bilden sie sich von selbst zurück.

Leitmerkmale:  Druckschmerz im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust
Definition Bei der Bauchspeicheldrüsenpseudozyste handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlkörper im Bereich der Bauchspeicheldrüse

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Bauchspeicheldrüsenpseudozyste
Einteilung
  • intrapankreatische Pseudozysten: innerhalb des Pankreasgewebes
  • extrapankreatische Pseudozysten: zwischen der Pankreasoberfläche und einem Nachbarorgan (v.a. Magen)
Ursachen
  • Pankreatitis: akute oder chronische
Symptome
  • Hauptsymptome: Druckschmerz im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust
  • Allgemeinsymptome: Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Ikterus
  • Schmerzen: nach links ausstrahlend, Koliken
Diagnose Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Abtastung des linken Oberbauchs
Labor: Amylase erhöht, Leukozytose
Apparative Diagnostik: Sonographie (Lokalisation), ERCP (Verbindung mit dem Gangsystem?), MRT, CT, Feinnadelbiopsie

Differentialdiagnose
  • Echinokokkose-Zysten
Komplikationen
  • Spontanrupturen (=> Peritonitis)
  • Fistelbildung in die Nachbarorgane: Magen, Kolon (=> Aszites)
  • Blutungen: Arteria lienalis, Arteria gastroduodenalis
  • Milzvenenthrombose
  • Infektion (=> Abszess)
Therapie Bilden sich oft in 6-12 Wochen zurück.
  • Operative Therapie: bei Komplikationen (Drainage, Teilresektion)

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