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Beta-Thalassämie

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Beta-Thalassämie

Als Beta-Thalassämie bezeichnet man eine vererbte Störung der Synthese der Beta-Ketten des Globulins des Hämoglobins. Es werden somit bestimmte Eiweißketten gar nicht oder nur vermindert gebildet. Diese dienen als Bausteine der Erythrozyten. Somit gehen die gebildeten Erythrozyten schnell zugrunde oder sind in ihrer Funktion stark eingeschränkt. Daraus ergibt sich eine Blutarmut (Anämie). Es gibt hierbei über 200 verschiedene genetische Varianten. Die Beschwerden sind dabei sehr abhängig vom Gendefekt.


Leitmerkmale: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe
Definition Bei der Beta-Thalassämie kommt es zur Störung der Bildung der roten Blutkörperchen

Einteilung
  • Beta-Thalassämie minor:
    • Definition: milde Verlaufsform mit hypochromer mikrozytärer Anämie (Kopfschmerzen/ Abgeschlagenheit)
    • Hämoglobin: zwischen 9 und 13 g/dl
  • Beta-Thalassämie intermedia:
    • Definition: mittelschwere Verlaufsform
    • Hämoglobin: zwischen 8 und 10 g/dl
  • Beta-Thalassämie major:
    • Definition: heftige Verlaufsform mit Untergang der Erythrozyten im Knochenmark, hämolytische Anämie, Blutbildung in Leber/Milz
    • Hämoglobin: unter 7 g/dl
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-rezessiv (Chromosom 11, HBB-Gen)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit, Schwindel, Belastungsdyspnoe, Kopfschmerzen, Tachykardie
  • in schweren Fällen: Hepatosplenomegalie, Gallensteine, Ulzerationen (Beine), Ikterus, Herzinsuffizienz, Störung der Skelettbildung/ Wachstums
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Erythrozyten, Mentzer-Index, M/H-Quotient, Retikulozyten, Serum-Ferritin, Haptoglobin, LDH, Bilirubin, Kalium
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Erythrozytenkonzentrate
  • Operative Therapie: Splenektomie, Cholezystektomie, Stammzelltransplantation