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Blasentumor

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Blasentumor (Harnblasentumor)

Als Blasentumor werden gutartige oder auch bösartige Geschwülste in der Harnblase bezeichnet. Ein Harnblasenpapillom ist einebenigne (gutartige) Wucherung des Harnblasengewebes mit nur geringem Entartungsrisiko. Ein Harnblasenkarzinom ist eine maligne (bösartige) Wucherung des Harnblasengewebes, die überwiegend Männer mit Altersgipfel zwischen 60-70 Jahren befällt. Das erste Anzeichen für einen Blasentumor ist meist ein blutiger Urin. Die Geschwülste gehen meist von der Schleimhaut der Harnblase aus, teilen sich recht schnell und metastasieren auch rasch. Jeder 5. Patient über 65 ist davon betroffen. Als Hauptursache wird dem Rauchen die Schuld gegeben, wobei auch das Passivrauchen nicht ungefährlich ist.

Leitmerkmale: schmerzlose Hämaturie
Definition Beim Blasentumor handelt es sich um eine Wucherung im Gewebe der Harnblase

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Einteilung
  • bösartige Blasentumore (Blasenkarzinome): Plattenepithelkarzinome, Adenokarzinome, Urachuskarzinome, Urothelkarzinome
  • gutartige Blasentumore: Neurofibrome, Fibrome, Leiomyome, Myome, Hämangiome
  • primäre Basentumoren: entstehen direkt aus dem Harnblasengewebe
  • sekundäre Blasentumoren: entstehen durch Metastasierung aus Tumoren aus dem die Blase umgebenden Gewebe (Dickdarm, Prostata)
Ursachen
  • noch nicht eindeutig geklärt
Risikofaktoren
  • Noxen: Nahrungsmittelkarzinogene (Nitrosamine), industrielle Karzinogene (Farbstoffe, Gummi, Textilien), Tabak, Koffein, Süßstoffe
  • chronische/rezidivierende Entzündungen: Zystitiden mit Steinen
  • Erkrankungen: Bilharziose, Strahlenzystitis
  • Medikamente: Zytostatika, Analgetika
  • idiopathisch
Symptome
  • schmerzlose Hämaturie
  • Allgemeinsymptome: rezidivierende Harnwegsinfekte
  • Symptome der Zystitis: Brennen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, Schmerzen in der Blasengegend
  • Spätsymptome: Rückenschmerzen, Ödeme der unteren Extremitäten, Gewichtsverlust, Anämie
Diagnose Anamnese: Beschwerden, Noxen, Miktion, Berufsanamnese
Körperliche Untersuchung: oft unauffällig
Labor:
  • Urin: Hämaturie, Leukozyturie
  • Blut: Blutbild, BSG, Kreatinin, AP, Elektrolyte
Apparative Diagnostik: Sonographie, Zystoskopie, i.v.-Urogramm, CT, MRT, Urethrozystoskopie + Biopsie

Differentialdiagnose
  • Zystitis
  • Steine
  • Blasenhalsvarizen
Komplikationen
  • Metastasen: in der Lunge, Leber, Knochen, Lymphknoten des kleinen Beckens
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C, A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Enzymtherapie, Mistelpräparate, Thymustherapie, Phytotherapie, Darmsanierung
  • Operative Therapie: transurethrale Resektion oder radikale Zystoprostatovesikulektomie, Strahlen-/Chemotherapie
Prognose 5 Jahres-Überlebenszeit bei oberflächlichem Karzinom: 85 % Sonst unter 30 %.

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