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Blinddarmdurchbruch

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Blinddarmdurchbruch

Als Bilddarmdurchbruch wird eine Perforation des Appendix beschrieben. Bein einer Blinddarmentzündung können dessen Wände Löcher bekommen, womit Darminhalt in die Bauchhöhle gelangen kann. Bei einer fortgeschrittenen Appendizitis wird der Druck innerhalb des Blinddarmlumens so hoch, dass seine Wände diesem nicht mehr standhalten können und die Haut schließlich einreißt. Somit ergießt sich Eier und Darminhalt in die Bauchhöhle. Es können sich daraus so schwere Komplikationen entwickeln, so dass eine akute Lebensgefahr besteht (medizinischer Notfall). Die Erkrankung tritt vor allem bei jungen Leuten auf, im Alter, wenn sie dann dort auftritt, sind die Komplikationen häufiger und schwerwiegender. Darum ist es oft sinnvoll einen Blinddarm operativ zu entfernen, wenn auch die Entzündung noch nicht so stark fortgeschritten ist.

Leitmerkmale:  Schmerzen rechten Unterbauch, die zuerst nachlassen dann aber stärker als zuvor werden
Definition Bei einem Blinddarmdurchbruch handelt es sich um eine schwere Komplikation einer vorbestehenden Appendizitis

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Appendix-Ruptur
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Jugendliche
  • junge Erwachsene
Pathogenese Beim Blinddarmdurchbruch wird der Druck im Lumen des Appendix durch eine Entzündung so stark, dass die Wände diesem schließlich nicht mehr standhalten und es zu Einrissen derselben kommt (=> der Blinddarm platzt)

Ursachen
  • fortgeschrittene Blinddarmentzündung
Risikofaktoren
  • Entleerungsstörung des Blinddarms: Abknickung, Kotsteine, Obstkerne, unverdaute Nahrung
  • Adipositas
  • Colitis ulzerosa
  • Morbus Crohn
Symptome
  • Schmerzen: zuerst nachlassend, dann aber stärker werdend, rechter Unterbauch bis Ausstrahlung in den ganzen Bauchraum
  • Bauch: bretthart, schmerzhafte Berührung
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Erbrechen, kalter Schweiß, hohes Fieber, Appetitlosigkeit
Diagnose Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Abtasten des Bauchs, Bilddarmdruckpunkte
Labor: Leukozyten erhöht, CRP erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Eileiterschwangerschaft
  • Eierstockentzündung
Komplikationen
  • Peritonitis
  • Ileus
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Analgetika
  • Operative Therapie: Appendektomie, Spülung des Bauchraums

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei einem Bilddarmdurchbruch:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: sofortige Operation

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