Symptome (Leitbilder)
Blindism

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Blindism

Als Bindism bezeichnet man stereotype Verhaltensauffälligkeiten/Bewegungen, die vor allem bei sehbehinderten/blinden Menschen auftreten. Die Bewegungen haben keine Funktion und werden immer wieder wiederholt. Der Körper kompensiert dadurch das nicht einzuhaltende Bedürfnis nach selbstständiger Bewegung, da die von der Krankheit betroffenen Personen sich sehr schwer tun in der Reaktion auf die auf sie einwirkenden Umweltsituationen. Sie treten vor allem am Kopf und am Oberkörper auf. Mit der Zeit nimmt die Intensität, Geschwindigkeit und Kraft der Bewegungsstereotypien zu. Dies führt bei den davon betroffenen Personen im täglichen Leben zu teils sehr starken Beeinträchtigungen.

Leitmerkmale: Gleichförmige Bewegungen, die sich wiederholen, nahezu unabhängig von äußeren Einflüssen
Definition Beim Blindism handelt es sich um funktionslose Bewegungsabläufe, die immer wieder wiederholt werden

Ursachen
  • der Erkrankte ist bei der selbstständigen Erkundung der Umgebung in seiner Bewegung stark eingeschränkt
Risikofaktoren
  • Blindheit
  • Autismus
  • Hospitalismus
  • geistige Behinderung
  • vereinsamte/vernachlässigte Menschen
Symptome
  • gleichförmige Bewegungen, die sich wiederholen und fast unabhängig von äußeren Einflüssen sind
  • Kopfwiegen (Jactatio capitis)
  • Oberkörperwiegen (Jactatio corporis)
  • Rumpfschaukeln (Pagodenwackeln)
  • Augenbohren
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen, Vorerkrankungen, Sozialanamnese

Differentialdiagnose
  • Bewegungsabläufe nach Gehirnschädigungen
Komplikationen
  • Mobbing
  • Stress
  • Verletzung
  • Depression
  • Suizid
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Krankheitszeichen, Sport, akustische/ visuelle/ motorische Stimulationen, Erlernen von Bewegungsformen

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