Allgemein |
- erster Blutdruckwert: systolischer Druck, zeigt den Blutdruck während der Systole an
- zweiter Blutdruckwert: diastolischer Druck, zeigt den Blutdruck während der Diastole an
- Blutdruckspitzen: früh am Vormittag und am späten Nachmittag, in der Nacht fällt es um 10-20 mmHg ab
- bei körperlicher Anstrengung steigt der systolische Blutdruck durch Aktivierung des Sympathikus an, der diastolische Wert bleibt nahezu gleich hoch
- ältere Leute haben schon in Ruhe einen erhöhten Blutdruck, so dass bei körperlicher Arbeit der Blutdruck noch höher als bei Gesunden ansteigt, der dann schlecht vom Körper kompensiert werden kann (=> Schlaganfall, Herzinfarkt)
- langfristige Blutdruckregulationen greifen in den Wasser-/ Elektrolythaushalt ein und wirken sich auf die Nieren aus
|
Arten |
- indirekte Messung: nach Riva-Rocci, unblutig, Messung mittels Blutdruckmanschette und Stethoskop; es werden die turbulenten Strömungsgeräusche, die durch abdrücken der Arterien hervorgerufen werden, abgehört.
- der Blutdruck weist auf Herz-/Arterien-/Nierenerkrankungen hin
- vor der Blutdruck-Messung sollte sich der Patient mindestens 15 Min. ausruhen
- der Blutdruck sollte zu 3 verschiedenen Tageszeiten gemessen werden
- die Manschette muss 2/3 vom Oberarm bedecken
- das Blutdruck-Gerät muss alle 2 Jahre geeicht werden, muss das CE-Zeichen haben
- beengende Kleidung am Arm entfernen
- den Arm auf Herzhöhe lagern (Patient sitzt oder liegt)
- die Blutdruckmanschette luftleer machen und straff am Oberarm anlegen
- das Ventil am Blutdruckgerät schließen
- den Puls fühlen und die Manschette aufpumpen bis der Puls nicht mehr zu fühlen ist
- den Druck um weitere 30 mmHg erhöhen
- das Stethoskop ansetzen
- das Ventil langsam öffnen (2-3 mmHg/sec.) bis Strömungsgeräusche hörbar sind
- 1. und letzten Ton notieren (Korotkow-Töne: 1. Ton = systolischer Blutdruck, letzter Ton oder deutlich leiser werdender = diastolischer)
- direkte Messung: über Punktion einer Arterie, blutig, kontinuierliche Messung; über eine Punktionsstelle wird ein Katheter in eine Arterie/Vene gelegt und damit kontinuierlich der Blutdruck auf einem Monitor angezeigt
- es wird steril ein Katheter in eine Arterie (A. radialis, A. femoralis) gelegt
- über eine Verbindung mit einem Manometer werden die Blutdruckwellen in elektrische Impulse umgewandelt und über einen Monitor sichtbar gemacht
|
Normalwerte |
Kinder bis 10 Jahre 90/ 60 mmHg 10 – 30 J. 120/ 80 30 – 40 J. 125/ 85 40 – 60 J. 140/ 90 über 60 J. 150/ 90
|
Pathologisch |
- Hypotonie: Männer: kleiner 110/60, Frauen: kleiner 100/60
- Hypertonie: arterieller Druck über 160/95 in Ruhe, nach mehrfacher Messung (Definition WHO)
- Grenzwert (leichte Hypertonie): systolisch 140-160; diastolisch 90-95
|
Systolischer Druck |
- normal: 120mmHg
- verursacht: durch die Herzsystole, am höchsten in den großen Gefäßen: Aorta, große Arterien, nimmt zu den Kapillaren hin ab (=> Stoffaustausch)
- erhöht: verminderte Elastizität der großen Gefäße (Aorteninsuffizienz, Arteriosklerose, Hyperthyreose), abnormes Herzminutenvolumen
|
Diastolischer Druck |
- normal: 80 mmHg
- verursacht: durch das Abströmen des Speichervolumens in den Gefäßen
- erhöht: erhöhter peripherer Widerstand (Nierenerkrankungen, Aldosteronismus, essentielle Hypertonie, Hirntumoren, Phäochromozytom, Eklampsie)
|
Mitteldruck |
- normal: 100 mmHg
- Produkt aus mittleren arteriellen Druck und dem peripheren Gefäßwiderstand
|
Fehler beim Messen |
- falsch im Ohr sitzende die Oliven des Stethoskops
- zu langsames, zu rasches Ablassen der Luft, Restluft
- eng anliegender Ärmel am Oberarm, der eine Stauung verursacht
- zu lang anhaltende Stauung
- nicht passende Manschettengröße (zu groß: niedrige Werte, zu klein: überhöhte Werte), zu locker angelegte Manschette
- falsche Lagerung des Armes (über Herzhöhe)
|
Blutdruckampitude |
Differenz zwischen systolischen und diastolischen Druck
- große Amplitude: bei
- Hyperthyreose: vermehrte Adrenalinwirkung
- Arteriosklerose: fehlende Windkesselfunktion
- offener Duktus Botalli: der Druck in der Aorta fehlt durch den Rückstrom ab
- Aorteninsuffizienz: diastolischer Druck fällt ab durch Rückfluss in den li. Ventrikel
- Aortenisthmusstenose: hoher Druck vor dem Hindernis
- Mitralklappeninsuffizienz: Rückfluss in den li. Ventrikel
- Aortenaneurysma
- kleine Amplitude:
- bei Aortenklappenstenose, Mitralklappenstenose, Perikarditis, Panzerherz, Schock, Hypovolämie
|