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Blutgerinnungsstörung

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Blutgerinnungsstörung

Eine Blutgerinnungsstörung ist eine Ablaufstörung der Blutgerinnungskaskade. Es kann sowohl zu einer vermehrten wie auch zu einer geringen Gerinnung des Blutes kommen. Für die Blutgerinnung sind mehrere Faktoren verantwortlich, die in der richtigen Reihenfolge zusammenspielen müssen. Ist dies nicht der Fall so kann es zu schweren Komplikationen kommen. Bei der verminderten Blutungsneigung wird das Blut dickflüssiger, es entstehen Blutgerinnsel, die in andere Gewebe/Organe verschleppt werden können. Bei der erhöhten Blutungsneigung wird das Blut dünnflüssiger und es kann somit zu lebendesbedrohlichen Blutungen kommen.

Leitmerkmale:  eine zu starke oder verminderte Blutungsneigung
Definition Bei einer Blutgerinnungsstörung handelt es sich entweder um eine erhöhte oder eine verminderte Neigung zur Gerinnung des Blutes

Einteilung
  • erhöhte Blutungsneigung: hämorrhagische Diathesen (=> Blutungen)
  • verminderte Blutungsneigung: Thrombophilie (=> Thrombosen)
Ursachen
  • angeboren: Hämophilie A, Hämophilie B, Faktor-V-Leiden, Willebrand-Jürgens-Syndrom, Thrombozytenfunktionsstörung
  • erworben: Vitamin-K-Mangel, Verbrauchskoagulopathie, Leberzirrhose, Medikamente (Marcumar, Heparin)
Risikofaktoren
  • erhöhte Blutungsneigung: Verbrennungen, große Operationen, bösartige Tumore, Chemotherapie
  • verminderte Blutungsneigung: Vererbung, Adipositas, Rauchen, Bewegungsmangel, Schwangerschaft
Symptome
  • erhöhte Blutungsneigung: blaue Flecken, starke/ länger anhaltende Blutungen (Nasenblutungen, Zahnfleischblutungen), Hauteinblutungen (Petechien bis Purpura), Anämiezeichen, Blut im Urin/Stuhl
  • verminderte Blutungsneigung: Thrombose,Lungenembolie, Apoplex, Herzinfarkt
  • Allgemeinsymptome: Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Durchfall
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme
Labor: Gerinnung

Komplikationen
  • erhöhte Blutungsneigung: Blutungen
  • verminderte Blutungsneigung: Thrombose, Embolie, Apoplex, Herzinfarkt, akuter Gefäßverschluss
Therapie
  • erhöhte Blutungsneigung: Prothrombinkomplexderivat bei akuter Blutung oder vor operativen Eingriffen, Faktorenkonzentrate (VIII/ IX) zur Dauerbehandlung, bei leichten Fällen von Hämophilie A Desmopressin, Antifibrinolytika
  • verminderte Blutungsneigung: Heparin, Marcumar

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