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Boerhaave-Syndrom
Beim Boerhaave-Syndrom handelt es sich um einen spontanen kompletten Einriss (Ruptur) der Speiseröhre. Es sind davon alle drei Wandschichten des Ösophagus betroffen. Durch einen zu starken Druck innerhalb der Speiseröhre (vor allem ausgelöst durch massives Erbrechen) kommt es zu einer Ruptur am unteren (distalen) Ende des Ösophagus (direkt über dem Zwerchfell). Hier ist der muskuläre Widerstand der Speiseröhrenwand durch einen sehr niedrigen Muskeltonus am geringsten (dorsolateral links). Wichtig ist scheinbar mehr die Geschwindigkeit mit det Druck ansteigt als die Stärke des Drucks. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Notfallsituation, die sofort operativ versorgt werden muss, da sonst lebensbedrohliche Komplikationen auftreten (die unbehandelte Sterblichkeitsrate liegt bei 90%, behandelt bei 20 -40 %). Die Erkrankung stellt eine Komplikation des Mallory-Weiss-Syndrom dar.
Definition | Als Boerhaave-Syndrom wird eine spontane Ösophagusperforation beschrieben |
Vorkommen (vor allem bei) |
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Ursachen | Einriss der Wände der Speiseröhre durch einen plötzlichen Überdruck im Ösophagus und negativen Druck innerhalb des Brustkorbs (intrathorakaler Druck: 150 – 200 mmHg) |
Risikofaktoren |
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Symptome |
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Diagnose | Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen, Erbrechen Körperliche Untersuchung: Haut (zervikofaziales Hautemphysem), Abwehrspannung (Oberbauch) Apparative Diagnostik: Röntgen- Abdomen (Luftsicher unter beiden Zwerchfellkuppeln), Ösophagoskopie, Ösophagographie (mit Kontrastmittelschluck) |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen |
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Therapie |
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Notfallmaßnahmen beim Boerhaave-Syndrom:
- Anruf: Notarzt
- Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
- Lagerung: erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
- Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- Reanimation: Wiederbelebung
- Zusatzmaßnahmen: sofortiger Transport ins Krankenhaus => Operation
ff