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Brandwunde

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Brandwunde

Als Brandwunde bezeichnet man eine Verletzung der oberen Schichten der Haut durch eine Hitzeweinwirkung. Sie können die Haut mit Muskeln und Sehnen verletzen, je nach Ausdehnung und Tiefe der Wunden. Bei Temperaturen über 50 Grad denaturiert das Eiweiß und zerstört damit die Hautzellen. Da die Haut nur wenig leitfähig ist, kann sich die Hitze in der Haut nicht schnell genug ausbreiten, sie bleibt am Ort der Einwirkung und schädigt somit durch intensive Hitzeeinwirkung an diesem Ort die Haut. Die Haut verschmort und verbrennt. Die Schwere der Hautschädigung hängt dabei von der Temperatur, der Art der Verbrennung und der Dauer der Hitzeeinwirkung ab. Die Wunden selber werden in vier verschieden Verbrennungsgraden eingeteilt. Danach richtet sich dann auch die Behandlung.

Leitmerkmale:  Blasen auf der Haut nach Hitzeeinwirkung
Definition Bei der Brandwunde handelt es sich um Brandverletzung der obersten Schichten der Haut

Ursachen
  • Verbrennung
Risikofaktoren
  • Körperkontakt mit Feuer/Dampf/Gas
  • Explosion
  • Kontakt mit Flüssigkeiten
  • Kontakt mit elektrischem Strom
  • starke Sonneneinwirkung
  • Röntgenstrahlen
Symptome

Je nach Verbrennungsgrad:

  • Allgemeinsymptome: Sensibilitätsstörungen, Bewegungsstörungen, Juckreiz
Grad  Symptome
I Lokale Schwellung/Rötung, Schmerzen, der Wundgrund ist trocken/überwärmt, Schädigung der Oberhaut (Erythem, Ödem), Spontanheilung, ohne Narben (Sonnenbrand)
II Die gleichen Symptome wie in Grad 1, dazu: Brandblasen (Epidermis löst sich ab), starke Schmerzen, der Wundgrund ist feucht, es tritt Flüssigkeit ins Gewebe über (erweiterte Blutgefäße), der Defekt reicht bis in die Lederhaut (Corium), es können Narben bestehen bleiben
III Nekrosen (die Epidermis ist vollständig zerstört), graufleckige bis weiße Haut, kein Schmerz, die ganze Haut ist betroffen, die Hautanhangsgebilde und die Nerven sind zerstört, keine Heilung, Gefahr des Volumenmangelschocks
IV Zu Grad 3: Verkohlung der Unterhaut (Subcutis), Knochen, Sehnen und Muskulatur, Heilung nicht möglich
Diagnose Anamnese: Klinik, Hitzeeinwirkung
Körperliche Untersuchung: Haut
Apparative Diagnostik: MRT

Komplikationen
  • schwerste Allgemein- und Organschädigungen (Verbrennungskrankheit)
  • Schock
  • Organversagen: Niere, Lunge
  • Infektionen
  • Ileus
  • Stressulcus
  • Sepsis
Therapie Therapie nach Verbrennungsgraden:

  • Grad 1: Kühlen mit kaltem Wasser, lokal Glucokortikoide
  • Grad 2: Volumensubstitution, sterile Abdeckung, lokale Glucokortikoide, evtl. Schmerzmittel
  • Grad 3/4: Schocklagerung, Flüssigkeitszufuhr, Notarzt

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei Verbrennungen:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Kleiderbrände sofort löschen (Wasser, mit Tüchern die Flammen ersticken, Feuerlöscher nicht ins Gesicht halten), Wunden sofort weiter 10-30 Min. kühlen (kein Eiswasser, am besten fließendes, kaltes Wasser: 10- 200C, nicht bei großflächigen Wunden), Kleidung entfernen (mit Wunden verklebte Kleidung am Körper lassen), übrigen Patient zudecken
  • Lagerung: Schocklagerung, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: evtl. Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. sterile Wundauflage (Infektionsprophylaxe)
  • Medikamente: Infusionen

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