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Brustdrüsenentzündung

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Brustdrüsenentzündung

Mastitis, Brustentzündung sind weitere Bezeichnungen für die Brustdrüsenentzündung. Als Brustdrüsenentzündung bezeichnet man die Entzündung der Brustdrüse. Sie kommt meist als einfache Stauungs- oder Schwangerschaftsmastitis vor. Verursacht wird sie vor allem durch eine aufsteigende Infektion (Bakterien) im Wochenbett und in der Laktationsperiode. Die Keime sind durch kleine Hautwunden an der Brustwarze in die Brustdrüse eingedrungen. Bei einem Milchstau kommt es zu einer Vermehrung dieser Bakterien innerhalb der gestauten Brustdrüsen, da sich dort körperwarme Milch befindet, die als ein sehr guter Nährboden für entzündungserregende Krankheitserregern dient. Die Folge davon ist eine Entzündung der Brustgänge mit all ihren Krankheitszeichen. Es gibt zwei Arten einer Brustdrüsenentzündung (die Mastitis puerperalis und die Mastitis non-puerperalis) je nachdem ob die Brustentzündung während oder nach der Stillzeit vorkommt.

Leitmerkmale: evtl. Verhärtung, schmerzhafter Knoten, Entzündungszeichen
Definition Bei der Brustdrüsenentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Brust. Meist ist die weibliche Brustdrüse davon betroffen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Mastitis
  • Brustentzündung
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr
Einteilung
  • Mastitis non puerperalis: diffuse bakterielle Entzündung der Brustdrüse außerhalb der Laktationsperiode
  • Mastitis puerperalis: bakterielle Entzündung der einer stillenden Frau, zwischen 10.-15. Tag nach der Geburt
Pathogenese
  • Mastitis non puerperalis: durch einen Sekretstau in den Milchgängen kommt es zu einer Entzündung.
  • Mastitis puerperalis: durch kleine Rhagaden/Verletzungen dringen die Erreger beim Stillen vom Kind in die Mutterbrust (Drüsengewebe) ein; entweder infiziert sich das Bindegewebe oder der Erreger breitet sich in den Milchgängen aus.
Ursachen
  • Entzündung durch Staphylokokken aureus
  • Milchstau, unzureichende Stillhygiene, Rhagaden
Symptome Fulminanter Verlauf (Mastitis non puerperalis weniger akut):
  • Erstsymptom: druckschmerzhaften Verhärtung (meist einseitig), Spannungsgefühl
  • Entzündungszeichen: schmerzhafte Schwellung, Rötung, Überwärmung, einseitig
  • Allgemeinsymptome: rasches, hohes Fieber (bis 40 GradC), schmerzhafte Schwellung der Achsellymphknoten, Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • später: axilläre Lymphknoten vergrößert, später in 50 % Brustdrüsenabszess
Diagnose Anamnese: Klinisch, Entbindung, Milchstau
Inspektion: tastbare, druckschmerzhafte Verhärtungen
Labor: Entzündungsparameter erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie

Differentialdiagnose
  • Mammakarzinom
  • Tumoren
Komplikationen
  • Abszessbildung
  • Nekrosen
  • Fisteln
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Brustentleerung (Abpumpen der Milch), Ruhigstellung (Hochbinden), Kühlung, Rotlicht, körperliche Schonung, Umschläge mit Retterspitz, Quark, Brust entlasten (straffer BH), feucht-warme Umschläge
  • Naturheilkundliche Therapie: Ohrakupunktur, Homöopathie, Phytotherapie
  • Medikamentöse Therapie: Prolaktinhemmer (Reduktion des Milchflusses), Antibiotika, Antiphlogistika
  • Operative Therapie: bei Bedarf (Abszessspaltung)
Bilder

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