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Buruli-Ulkus

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Buruli-Ulkus

Buruli-Geschwür, Ulcus tropicum sind weitere Bezeichnungen für das Buruli-Ulkus. Das Buruli-Ulkus ist eine infektiöse Erkrankung der Haut und der Weichteile. Die Erkrankung ist vor allem in den Tropen (Afrika, Asien, Lateinamerika) beheimatet und bildet ausgedehnte Geschwüre. Der Verursacher der Erkrankung ist das Mycobakterium ulcerans. Dieses grampositive, säurefeste Bakterium greift die Abwehrzellen des Immunsystems durch das von diesem gebildete Zellgift Mycolacton an. Es überlebt diesen Kampf und vermehrt sich im menschlichen Körper. Zuerst treten schmerzlose Hautschwellungen (Knoten, Verhärtungen) auf, die sich nach einigen Monaten auf der Haut ausbreiten und dadurch zu schweren Zerstörungen der Unterhaut mit seinen Gefäßen und Nerven führen. Die dabei entstehenden Geschwüre sind zuerst flach, dringen dann aber in die Tiefe weiter vor, so dass sie Muskeln und Knochen zerstören können. Unbehandelt kann es beim Buruli-Ulkus zu Spontanheilungen oder aber auch nach Monaten bis Jahre zum Stillstand kommen. Es kann aber auch zu Spontanheilungen kommen. Der Körper ist dabei von zahlreichen Vernarbungen überzogen, die zu schweren Deformierungen der Extremitäten führen können. In den Tropen werden Erkrankte oft ausgegrenzt, weshalb die Erkrankung lange Zeit unter entsprechend langer Bekleidung versteckt und dadurch erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird.

Leitmerkmale: fortschreitende, große Geschwüre an den Extremitäten
Definition Beim Buruli-Ulkus handelt es sich um eine schronische Haut- und Weichteilerkrankung verursacht durch ein Bakterium

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Buruli-Geschwür
  • Ulcus tropicum
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder: unter 15 Jahren
Erreger
  • Mykobakterium: Mycobacterium ulcerans (grampositive, säurefest)
Ausbreitung
  • Tropen (Feuchtgebiete, Flussläufe): Afrika, Asien, Lateinamerika, Australien, Neuguinea
Ansteckung
  • noch nicht vollständig geklärt
  • evtl. Mücken
  • evtl. kontaminierte Wasserstellen
Inkubationszeit Unklar: evtl. 2 – 3 Monate

Kurzbeschreibung
  • zuerst kommt es zu Schwellungen der Haut (Knoten)
  • diese vergrößern sich brechen auf und breiten sich in die Tiefe des Körpers (Muskeln, Knochen) hin aus
  • Vernarbungen mit Deformierung der Gliedmaßen
Symptome
  • Geschwüre: Extremitäten (v.a. Beine), große Ausdehnung, fortschreitend
  • Allgemeinsymptome: ohne Schmerzen, schwache Entzündungszeichen (kein Fieber)
Diagnose Anamnese: Symptome, Urlaubsaufenthalt
Labor: Wundabstrich, Ziehl-Neelsen- Färbetest, PCR (Polymerase-Kettenreaktion)

Differentialdiagnose
  • Frühstadium: Lymphome, Lymphknotenschwellungen, Talgzysten
  • Spätstadium: Phlegmone, Hauttuberkulose, infizierte Wunden, Leihmaniose
Komplikationen
  • Kontrakturen
  • Lymphödeme
  • Sekundärinfektion
Immunität/Prophylaxe
  • keine möglich
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Wärmebehandlungen, Krankengymnastik
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika
  • Operative Therapie: Exzision, Hautransplantation, Amputation
Meldepflicht
  • keine
Bilder

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