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Calciummangel

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Calciummangel

Kalziummangel, Hypocalcämie, Hypokalziämie sind weitere Bezeichnungen für den Calciummangel. Als Calciummangel bezeichnet man einen zu niedrigen Calciumspiegel im Blut, Er liegt bei unter 2,3 mmol/l. Es wird hierbei zwischen einer akuten oder einer chronischen Erkrankung unterschieden. Die Gründe dafür sind entweder ein Verlust oder eine ungenügende Zufuhr des Kalziums, ein Hormonmangel oder -überschüss oder aber Verteilungsstörungen. Im Anfangsstadium verläuft das Krankheitsbild oft lange asymptomatisch und wird durch eine Routineuntersuchung erst entdeckt. Später kann es sich zu einem lebendsbedrohlichen Krankheitsbild entwickeln. Um dies zu verhindern muss schnellst möglich Kalzium zugeführt werden.


Leitmerkmale: Tetanie, Spasmen Hände/Füße
Definition Beim Calciummangel handelt es sich um einen unter dem Sollwert liegenden Blutspiegel des Kalziums

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Kalziummangel
  • Hypocalcämie
  • Hypokalziämie
Ursachen
  • hormonelle Störungen: Parathormon-Mangel, Überproduktion an Calcitriol, Unterfunktion der Nebenschilddrüse, Morbus Addison, Morbus Cushing
  • verminderte Resorption: Vitamin-D-Mangel, Darmerkrankungen, akute Pankreatitis
  • Nieren: chronische Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom
  • erhöhter Bedarf: Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum
  • Allgemein: Hyperventilation, Hypomagnesiämie, Alkalose, Sepsis, Verbrennungen, Pankreaserkrankungen, Bulimie, Zöliakie
  • Mangelernährung: Alkoholismus
  • Medikamente: Diuretika, Laxantien, Kortison, Antiepileptika
Symptome
  • Nervensystem: Parästhesien, Muskelkrämpfe bis Tetanie, Faszikulationen, Pfötchenstellung
  • Herz: Tachykardie, Herzflimmern
  • Psyche: Psychosen, Depressionen, Aphasie, Übererregbarkeit
  • Haut: trocken, rissig, Haarausfall, brüchige Nägel
  • Knochen: Rachitis, Osteomalazie, Osteoporose
  • Blut: Blutungsneigung
  • Allgemein: Durchfall, Erbrechen, Hyperventilation, grauer Star
  • in schweren Fällen: Tetanie, Spasmen, epileptische Anfälle
Diagnose Anamnese: Vorerkrankungen, Essgewohnheiten, Klinik, Medikamente
Test: Chvostek-Zeichen positiv, Trousseaut-Test positiv
Labor:
Kalzium, Schilddrüsenhormone, Gesamteiweiß, Magnesium, Parathormon, Kreatinin, Serumalbumin
Apparative Diagnostik:
EKG (QT-Zeit verlängert)
Differentialdiagnose
  • Hyperventilationstetanie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung
  • Ernährungstherapie: Milch, Milchprodukte, Kaliumzufuhr, Vitamin D
  • Medikamentöse Therapie: Substitution (Zufuhr) bei Malabsorption