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Chagas-Krankheit

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Chagas-Krankheit

Morbus Chagas, amerikanische Tryposomiasis sind weitere Bezeichnungen für die Chagas-Krankheit. Als Chagas-Krankheit bezeichnet man eine Erkrankung, die durch Einzeller (Parasitose, Zoonose) ausgelöst wird. Sie wirkt sich vor allem auf das Herz, den Darm und das Gehirn aus. Durch den Kot von Raubwarzen gelangt der Erreger über die eine defekte Haut, Augenbindehaut und Schleimhäute in das Blut des menschlichen Körpers. Es wird vor allem die Muskulatur des Herzens, das retikuläre Bindegewebe und das Gehirn befallen. Dort vermehrt er sich und die ersten Symptome tauchen 1 bis 2 Wochen nach dem Biss auf. Die Erkrankung selbst verläuft in drei Stadien und kann auch tödlich enden. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder und Patienten mit Abwehrschwäche. Die meisten infizierten Patienten wissen aber nichts von ihrer Erkrankung, da keine oder nur sehr geringe Krankheitszeichen auftreten. Es gibt keine Impfmöglichkeit. Man kann sich nur davor schützen indem man Mauerritze und Strohdächer in Länder von Süd- und Mittelamerika meidet, in den sich die Wanzen gerne aufhalten.

Leitmerkmale: Reiswasserstühle, Choleragesicht, Entleerungen schmerzhaft, kein Fieber, heisere Stimme
Definition Die Chargas-Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die mittels Parasiten (Wanzen) übertragen wird

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus Chagas
  • amerikanische Tryposomiasis
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder: unter 15 Jahre
Erreger
  • Trypamosoma cruzi (Einzeller)
Ausbreitung
  • Argentinien, Chile, Süden der USA
  • vor allem in den Armenvierteln (Schlafen auf dem Boden)
Kurzbeschreibung
  • die nachtaktiven Raubwanzen stechen den Menschen und saugen dessen Blut auf (Augen, Lippen)
  • der Kot der Raubwanzen und die darin befindlichen Einzeller werden nach einem Kontakt mit dem menschlichen Blut aufgenommen
  • über den Blutweg gelangen die Einzeller in die Herzmuskulatur
  • hier vermehrten sie sich danach und befallen weitere Zellen
Ansteckung
  • Biss der Raubwanzen (Wirte sind Haus-/Wildtiere)
  • Schmierinfektion (Kot der Raubwanzen, kontaminierte Lebensmittel)
  • Kind während der Geburt (über infizierte Mutter)
  • Organtransplantation, Bluttransfusion
Inkubationszeit 1- 2 Wochen

Symptome Lokale Hautreaktion (Chagom) an der Eintrittsstelle (Schwellung, Entzündungszeichen => Romana-Zeichen an den Augen)
  • akute Phase (1-2 Wochen)
    • Fieber: kontinuierlich oder remittierend
    • Haut: Urtikaria, Lymphadenitis
    • weitere Symptome: Durchfall, Ödeme, Bauchschmerzen, Dyspnoe, Krämpfe, Vergrößerung von Milz/Leber

  • Latenzphase (über Jahre Beschwerdefreiheit)
  • chronische Phase
    • Organvergrößerung: Kardiomegalie, Megaösophagus, Megakolon
    • Lähmung des Verdauungstraktes: Schluckstörungen, Obstipation, Gewichtsverlust
    • weitere Symptome: Anämie, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Hepatosplenomegalie, neurologische Krankheitsmerkmale, Lungenödem

  • Allgemeinsymptome: Abgeschlagenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen
Diagnose Anamnese: Symptomatik, Auslandaufenthalt
Labor: Erregernachweis im Blut

Differentialdiagnose
  • Malaria
  • Myokarditis
Komplikationen
  • Letalität 10 % (v.a. Säuglinge, Kleinkinder, abwehrgeschwächte Personen)
  • Peritonitis, Ileus
  • Herzrhythmusstörungen
  • dilatative Kardiomyopathie
  • Embolie
  • Lungenödem
  • Enzephalitis
Immunität/Prophylaxe
  • Hygienemaßnahmen (Trinkwasser, Lebensmittel, Abwasserbeseitigung, persönliche Hygiene)
  • keine Impfung möglich
  • Bekämpfung der Raubwanzen (Insektizide)
  • Moskitonetze
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: insektizide Wandfarben, Moskitonetze, lange Kleidung, kein gemeinsamer Schlafplatz mit Tieren
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika (Nifurtimox, Benznidalzol)
Bilder

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