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Choanalatresie

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Choanalatresie

Bei einer Choanalatresie handelt es sich um einen Verschluss der hinteren Öffnungen der Nasenhöhle. Sie kann sowohl einseitig wie auch beidseitig vorkommen, wobei ein einseitiger Verschluss gehäuft auftritt. Der Verschluss kann membranös (durch Membranen) oder auch knöchern sein. Der einseitige Verschluss ist meist durch immer wiederkehrende Entzündungen, der beidseitige Verschluss durch eine behinderte Nasenatmung gekennzeichnet. Schreien die Neugeborenen verbessert sich dabei die Zyanose. Die Erkrankung kann lebensbedrohlich sein, da die Säuglinge das Trinken/die Nahrungsaufnahme unterbrechen müssen um Luft zu holen. Tun sie dies nicht kann es zu einer Aspiration kommen. Die Erkrankung kann vor allem in Verbindung mit einem CHARGE-Syndrom auftreten. Bei der Behandlung ist es wichtig den Atemweg über den Mund freizuhalten. Danach muss der Verschluss operative wieder geöffnet werden. Restenosen können aber immer wieder auftreten, so dass meist mehrere Operationen nötig sind.

Leitmerkmale:  einseitig: immer wiederkehrende Infektionen, doppelseitig: aufgehobene Nasenatmung
Definition Als Choanalatresie bezeichnet man einen ein- oder beidseitigen Verschluss der Choanen

Ursachen
  • angeboren: Entwicklungsstörung in der dritten bis siebten Embryonalwoche (keine Resorption der Membrana bucconasalis)
Als Begleitsymptom bei
  • CHARGE-Syndrom
  • Crouzon-Krankheit
  • Down-Syndrom
  • Teacher-Collins-Syndrom
Symptome
  • einseitige Choanalatresie (nur auf der betroffenen Seite):chronische Rhinitis, Geruchsverlust, behinderte Nasenatmung, eitriges Nasensekret
  • beidseitige Choanalatresie: Mundatmung, aufgehobene Nasenatmung, Dyspnoe, Zyanose (bessert sich beim Schreien), erschwerte Nahrungsaufnahme
Diagnose Anamnese: Symptome
Apparative Diagnostik: Sondierung des Nasenrachenraums, Rhinoskopie, Röntgen, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Tränennasenzyste
  • Hypertrophie der Nasenmuschel
  • Septumdislokation /-derivation
  • nasale Neoplasie
  • antrochoanaler Polyp
Komplikationen
  • Aspiration
  • Erstickung
Therapie
  • Operative Therapie: evtl. Intubation, Öffnen der Nasenöffnungen
Bilder

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei der Choanalatresie

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, Intubation, i.v.- Zugang

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