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Cholesterinembolie

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Cholesterinembolie

Cholesterinembolie-Syndrom ist eine weitere Bezeichnung für die Cholesterinembolie. Bei der Cholesterinembolie handelt es sich um einen Verschluss einer Arterie durch Cholesterin-Kristalle. Die Kristalle stammen aus aufgebrochenen arteriosklerotischen Ablagerungen (Plaques). Diese schwimmen solange im Körper bis sie an einem arteriellen Gefäß hängen bleiben und dieses verschließen. Hinterhalb (distal) des Verschlusses kommt es einer Minderdurchblutung (Ischämie) und zu einer Entzündung. Meistens geschieht die Freisetzung der Kristalle durch einen medizinischen Eingriff. Meist ist der Ausgangspunkt die Bauchaorta. Embolien gibt es dann im Darm, Nieren, Beinen, Haut und Netzhaut des Auges. Es können aber dabei auch mehrere Organe vom Verschluss betroffen sein. Es gibt zwei Formen der Cholesterinembolie, wobei die chronische Form weitaus häufiger vorkommt. Die Prognose ist eher schlecht. Die meisten davon betroffenen Patienten sind von einer Dialyse abhängig. Viele sterben nach 1- 2 Jahren nach dem Auftreten der Erkrankung.

Leitmerkmale:  verschieden je nach betroffenem Organ
Definition Eine Cholesterinembolie tritt auf, wenn kleine Arterien durch Cholesterin-Kristalle verschlossen werden

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Cholesterinembolie-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: über 60 Jahre mit Arteriosklerose
Einteilung
  • akute Cholesterinembolie: durch eine spontane Ruptur einer instabilen Plaques
  • chronische Cholesterinembolie: durch immer wieder vorkommende kleine Freisetzung von Cholesterin-Kristallen
Ursachen
  • Abgang von Ablagerungen (Plaques) aus den Wänden einer Arterie
Risikofaktoren
  • operative Eingriffe: Angiographie, Thrombolyse, Operationen am Herzen und/oder Gefäßen
  • Medikamente: Antikoagulationen
  • Erkrankungen: arterielle Verschlusskrankheit, Nierenarterienstenose, koronare Herzerkrankung
  • Allgemein: Hypertonie, Rauchen
Symptome Abhängig vom Ort des Verschlusses:

  • Haut: netzförmige, bläulich-violette Verfärbungen
  • Fuß: blaue Zehen
  • Gehirn: Apoplex, TIA
  • Nieren: Nierenversagen
  • Verdauungstrakt: Bauchschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Blut im Stuhl
  • Bewegungstrakt: Muskel-/Gelenkschmerzen
  • Augen: flüchtige Erblindung
  • Allgemeinsymptome: Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust
Diagnose Anamnese: Symptome, auslösendes Ereignis, Nierenversagen
Labor: Blutbild (Leukozytose, Eosinophile), Entzündungswerte erhöht, Urin (Erythrozyten, Granulozyten, Eiweiß)

Differentialdiagnose
  • Polymyositis
  • Vaskulitis
  • subakute bakterielle Endokarditis
  • akute Gastritis
  • akute Pankreatitis
  • interstitielle Nephritis
  • diabetisches Ulcus
Komplikationen
  • Nierenversagen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Risikofaktoren und Krankheitszeichen
  • Medikamentöse Therapie: Statine

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