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Cholinerge Krise

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Cholinerge Krise

Als Cholinerge Krise bezeichnet man ein vermehrtes Vorkommen von Acetylcholin im Menschlichen Körper. Acetylcholin wird vom Körper als Neurotransmitter im zentralen wie auch im peripheren Nervensystem verwendet. Es ermöglicht erst willkürliche Bewegungen der quergestreiften Muskulatur. Hautursache für die Erkrankung ist eine zu hohe Zufuhr von Cholinesterasehemmer, die zur Behandlung einer Myasthenia gravis und bei Morbus Alzheimer eingesetzt werden. Die ersten Anzeichen sind meist eine Muskelschwäche, die sich soweit verschlechtern kann, dass es zu einer akuten Atemnot kommen kann. Eine cholinerge Krise ist immer ein Notfall, der unverzüglich einer ärztlichen Behandlung bedarf, da sonst die Überlebenschancen des davon Betroffen sehr stark sinken. Überlebende der Erkrankung bleiben meist ein lebenlang geschwächt.

Leitmerkmale:  Muskelschwäche, Spasmen im Verdauungstrakt, Hypersalivation
Definition Bei der Cholinergen Krise handelt es sich um ein Überangebot des Neurotransmitters Acetylcholin im synaptischen Spalt

Ursachen
  • Überangebot an Acetylcholin
  • Überdosierung von Cholinesterasehemmer (eingesetzt bei einer Myasthenia gravis)
  • Nervenkampfstoffe
  • Pflanzenschutzmittel: Phosphorsäureester
Symptome
  • Muskeln: akute Schwäche (=> Atemnot), Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen
  • Verdauungstrakt: Spasmen, Hypersalivation, Durchfall
  • Herz/Kreislauf: Bradykardie. Hypotonie
  • Augen: Miosis
  • Nieren: Blasenentleerungsstörungen
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen
Blut: Acetylcholin erhöht
Apparative Diagnostik: Röntgen-Thorax

Differentialdiagnose
  • myasthene Krise
Komplikationen
  • Lungenödem
  • Nierenversagen
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Atropin
  • Operative Therapie: Intubation, Beatmung

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei der cholinergen Krise:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine tief, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Zusatzmaßnahmen: Intubation, Beatmung

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