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Chronische Polyarthritis

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Chronische Polyarthritis

Rheumatoide Arthritis, primär chronische Polyarthritis sind weitere Bezeichnungen für die chronische Polyarthritis. Als chronische Polyarthritis bezeichnet man eine fortlaufende Entzündung vor allem der Innenhaut (Synovialis) der Gelenke. Der Verlauf ist schubweise sich verschlechternd und führt schließlich zur Zerstörung des betroffenen Gelenkes. Es kommt hierbei zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems. Dieses greift die Innenhaut der Gelenke an und löst dort Entzündungen aus. Diese Innenwand verdickt und es wandern Abwehrzellen ein, die den Knorpel schließlich zerstören. Außerdem kommt es zur Bildung von Antikörpern gegen citrullinierte Peptide, die im Labor nachweisbar sind. Der Verlauf der Erkrankung ist sehr von Ausmaß und dem eventuellen Befall von Organen abhängig. Es ist auf alle Fälle nötig so schnell wie möglich mit einer Behandlung zu beginnen, da es sonst rasch zu Gelenkszerstörungen kommen kann.

Leitmerkmale: Morgensteifigkeit, Gelenkschwellungen, Schmerzen in den Gelenken (v.a. Finger-/ Handgelenke)
Definition Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine Entzündung von mehreren Gelenken

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Rheumatoide Arthritis
  • primär chronische Polyarthritis
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen:  zwischen 50. und 65 Lebensjahr
Pathogenese Bei einer Arthritis kommt es zuerst zur Entzündung der Gelenksinnenhaut (Synovialis) mit den typischen Entzündungszeichen, später können Schädigungen an Knochen/Knorpeln dazukommen

Ursachen
  • Viruserkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
Symptome
  • Schmerzen: Finger-/Handgelenke (ohne Endgelenke), Myalgie, Morgensteifigkeit, schmerzhafter Händedruck
  • Allgemeinsymptome: Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit, Parästhesien, Kraftlosigkeit, subfrebrile Temperatur, Nachtschweiß
  • Gelenke: Entzündungszeichen
  • Schwund der Muskulatur
  • später:  Knochendeformitäten
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Gelenk
Labor: Blutbild (Leukozytose, Thrombozytose), BSG, Entzündungszeichen, Rheumafaktor, antinukleäre Antikörper, Ferritin, Antikörper gegen citrullinierte Peptide
Apparative Diagnostik: Sonographie, Röntgen, Gelenkspunktion, MRT, Skelettszintigraphie

Differentialdiagnose
  • Gicht
  • rheumatisches Fieber
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Sulcus-ulnaris-Syndrom
  • Morbus Crohn
  • Osteoporose
  • Schuppenflechte
Komplikationen Übergriff auf andere Organe:

  • Auge: Skleritis, Keratokonjunktivitis sicca
  • Herz: Perikarditis, granulomatöse Myokarditis, Klappenveränderungen
  • Gefäße: Vaskulitis
  • Lunge: Pleuraerguss, Pleuritis, Bronchiolitis, COPD
  • Niere: Glomerulonephritis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Vermeiden von Nässe/Kälte/Überanstrengung, Ergotherapie, Krankengymnastik, Kryotherapie, kühlende Umschläge, Wärmeanwendungen, Massagen
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antirheumatika, Glucokortikoide, Analgetika
  • Operative Therapie: Arthroskopie (Entfernung der entzündeten Innenhaut)
Bilder

ff