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Chronisches Müdigkeitssyndrom

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Chronisches Müdigkeitssyndrom

Chronic fatigue syndrome, chronisches Erschöpfungssyndrom, myalgische Enzephalopathie, CFS sind weitere Bezeichnungen für das chronische Müdigkeitssyndrom. Als Chronisches Müdigkeitssyndrom bezeichnet man chronische langanhaltende Erschöpfungszustände ohne greifbare Ursache und ohne Verbesserung in Ruhe (Bettruhe, Verringerung der Tagesaktivität). Sie halten länger als 6 Monate an und betreffen vor allem Frauen im 3.-4. Lebensjahrzent und sind nicht erklärbar. Die Erkrankung entwickelt sich meist schlagartig und beschränkt sehr gewaltige die Lebensqualität des davon Betroffenen. Das Hauptsymptom ist eine körperliche und geistige Erschöpfung, die durch verschiedene Begleiterscheinungen gekennzeichnet ist. Eine Prognose ist schwer zu erstellen, da es sowohl Spontanheilungen wie auch Fälle gibt, die über Jahre, auch bei guter Therapie, andauern. Auch ist die Rückfallquote sehr hoch.

Leitmerkmale: ständige Müdigkeit, Erschöpfung, Leistungsminderung
Definition Beim chronischen Müdigkeitssyndrom handelt es sich um Erkrankung mit ständiger körperlicher und geistiger Erschöpfung

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Chronic fatigue syndrome
  • chronisches Erschöpfungssyndrom
  • myalgische Enzephalopathie
  • CFS
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr
Ursachen
  • unklar
Risikofaktoren
  • chronische Aktivität des Immunsystems durch chronische Infekte/Störungen des Immunsystems
  • Muskelerkrankungen
  • psychische Störungen: Depressionen
  • Allergien
  • chronische Schmerzen
  • Arzneimittelabusus: Schmerzmitte
  • Störungen von Magen/Leber/Darm
  • falsche Diät
  • Anämie
  • Sauerstoffarmut
Risikopersonen
  • aktive, leistungsorientierte, hoch motivierte Menschen, die sich selbst viel Druck machen (z.B. Helfersyndrom)
  • Manager
  • Ärzte
  • Pflegepersonen
  • Lehrer
  • Politiker
  • berufstätige Mütter
Auslöser
  • Viren, Bakterien, Pilze
  • hormonelle Fehlfunktionen
  • Stress
  • Umweltgifte
Symptome Zustandsverschlechterung durch Erschöpfung/Belastung (Stress), keine Folge von körperlicher Beanspruchung, Beginn mit grippeähnlichen Symptomen:

  • Allgemeinsymptome: ständige Müdigkeit/Erschöpfung/ Leistungsminderung, Konzentrations-/Gedächtnisstörungen, Intoleranzen gegenüber Hitze/Kälte, Appetitverlust, Ohrgeräusche, Sehstörungen, Nachtschweiß, leicht erhöhte Temperatur
  • Schlafstörungen: nicht erholsamer Schlaf, Störung im Tag-Nacht-Rhythmus
  • Schmerzen: Muskel, Gelenke (ohne Entzündungszeichen), Hals Kopf, Nacken
  • neurologisch: Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, Schwierigkeit der Informationsbearbeitung, Überlastungserscheinungen (Überempfindlichkeiten Lärm/Licht), Wahrnehmungsstörungen, Verwirrung, Bewegungskoordinationsstörungen
  • vasal: Hypotonie, Tachykardie, Schwindel, Benommenheit, extreme Blässe, Herzrhythmusstörungen, Instabilität des Gefäßtonus
  • enteral: Dysfunktionen, Reizdarm, Verdauungsbeschwerden
  • immunologisch: empfindliche Lymphknoten/-schwellungen (Hals, Achsel), wiederkehrende Halsschmerzen, grippeähnliche Symptome, Allergien, Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten/ Chemikalien
  • psychisch: Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen      
Diagnose Ausschlussdiagnostik: Anamnese, körperliche Untersuchung

  • Hauptkriterien: erstmaliges Auftreten von Müdigkeit ohne andere Symptome, ohne Besserung durch Bettruhe, mit Verringerung der Tagesaktivität, über mindestens 6 Monate, Ausschlussdiagnostik von Erkrankungen
  • Nebenkriterien: subfrebrile Temperaturen, Halsschmerzen, generalisierte Muskelschwäche, Myalgien, langanhaltende allgemeine Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Arthralgien ohne Schwellungen/Rötungen, psychische Störungen, Schlafstörungen
Differentialdiagnose
  • Anämie
  • chronische Infektionskrankheiten
  • Schlafapnoe- Syndrom
  • Morbus Addison
  • Morbus Parkinson
  • Cushing-Syndrom
  • Hypo-/Hyperthyreose
  • Tumoren
  • Psychosen
  • Depressionen
  • Pankreasdysfunktionen
  • chronische Vergiftungen
  • Diabetes mellitus
  • Allergien
  • chronische Lebererkrankungen
  • endokrine Störungen
  • Hypotonie
  • Milzerkrankungen
  • Nebenniereninsuffizienz
  • neuromuskuläre Erkrankungen
  • Autoimmunprozesse
  • Hypoglykämie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: regelmäßige körperliche Bewegung (Überanstrengung vermeiden), Massagen, Infekte vermeiden, Psychotherapie, Entspannungstherapien, Lebensänderung (mehr Erholung), Alkohol/Nikotin vermeiden, Bäder (Rosmarin, Sole, Melisse, Lavendel)
  • Ernährungstherapie: ausgewogen, vitaminreich, Mineralstoffe ausgleichen, essentielle Fettsäuren, Selen
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Chiropraktik, Enzymtherapie, Homöopathie, Hypnose, Lichttherapie, Manuelle Therapie, Phytotherapie (Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Ginseng), Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antiphlogistika, Analgetika, Antidepressiva, Serotonin-Hemmer
Prognose Erkrankung geht über mehrere Jahre, doch auch spontane Rückbildungen möglich, evtl. Rezidive durch physische/psychische Belastungen.

ff