Definition |
Beim chronischen Müdigkeitssyndrom handelt es sich um Erkrankung mit ständiger körperlicher und geistiger Erschöpfung
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
- Chronic fatigue syndrome
- chronisches Erschöpfungssyndrom
- myalgische Enzephalopathie
- CFS
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Vorkommen (vor allem bei) |
- Frauen: zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr
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Ursachen |
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Risikofaktoren |
- chronische Aktivität des Immunsystems durch chronische Infekte/Störungen des Immunsystems
- Muskelerkrankungen
- psychische Störungen: Depressionen
- Allergien
- chronische Schmerzen
- Arzneimittelabusus: Schmerzmitte
- Störungen von Magen/Leber/Darm
- falsche Diät
- Anämie
- Sauerstoffarmut
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Risikopersonen |
- aktive, leistungsorientierte, hoch motivierte Menschen, die sich selbst viel Druck machen (z.B. Helfersyndrom)
- Manager
- Ärzte
- Pflegepersonen
- Lehrer
- Politiker
- berufstätige Mütter
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Auslöser |
- Viren, Bakterien, Pilze
- hormonelle Fehlfunktionen
- Stress
- Umweltgifte
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Symptome |
Zustandsverschlechterung durch Erschöpfung/Belastung (Stress), keine Folge von körperlicher Beanspruchung, Beginn mit grippeähnlichen Symptomen:
- Allgemeinsymptome: ständige Müdigkeit/Erschöpfung/ Leistungsminderung, Konzentrations-/Gedächtnisstörungen, Intoleranzen gegenüber Hitze/Kälte, Appetitverlust, Ohrgeräusche, Sehstörungen, Nachtschweiß, leicht erhöhte Temperatur
- Schlafstörungen: nicht erholsamer Schlaf, Störung im Tag-Nacht-Rhythmus
- Schmerzen: Muskel, Gelenke (ohne Entzündungszeichen), Hals Kopf, Nacken
- neurologisch: Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, Schwierigkeit der Informationsbearbeitung, Überlastungserscheinungen (Überempfindlichkeiten Lärm/Licht), Wahrnehmungsstörungen, Verwirrung, Bewegungskoordinationsstörungen
- vasal: Hypotonie, Tachykardie, Schwindel, Benommenheit, extreme Blässe, Herzrhythmusstörungen, Instabilität des Gefäßtonus
- enteral: Dysfunktionen, Reizdarm, Verdauungsbeschwerden
- immunologisch: empfindliche Lymphknoten/-schwellungen (Hals, Achsel), wiederkehrende Halsschmerzen, grippeähnliche Symptome, Allergien, Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten/ Chemikalien
- psychisch: Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen
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Diagnose |
Ausschlussdiagnostik: Anamnese, körperliche Untersuchung
- Hauptkriterien: erstmaliges Auftreten von Müdigkeit ohne andere Symptome, ohne Besserung durch Bettruhe, mit Verringerung der Tagesaktivität, über mindestens 6 Monate, Ausschlussdiagnostik von Erkrankungen
- Nebenkriterien: subfrebrile Temperaturen, Halsschmerzen, generalisierte Muskelschwäche, Myalgien, langanhaltende allgemeine Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Arthralgien ohne Schwellungen/Rötungen, psychische Störungen, Schlafstörungen
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Differentialdiagnose |
- Anämie
- chronische Infektionskrankheiten
- Schlafapnoe- Syndrom
- Morbus Addison
- Morbus Parkinson
- Cushing-Syndrom
- Hypo-/Hyperthyreose
- Tumoren
- Psychosen
- Depressionen
- Pankreasdysfunktionen
- chronische Vergiftungen
- Diabetes mellitus
- Allergien
- chronische Lebererkrankungen
- endokrine Störungen
- Hypotonie
- Milzerkrankungen
- Nebenniereninsuffizienz
- neuromuskuläre Erkrankungen
- Autoimmunprozesse
- Hypoglykämie
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: regelmäßige körperliche Bewegung (Überanstrengung vermeiden), Massagen, Infekte vermeiden, Psychotherapie, Entspannungstherapien, Lebensänderung (mehr Erholung), Alkohol/Nikotin vermeiden, Bäder (Rosmarin, Sole, Melisse, Lavendel)
- Ernährungstherapie: ausgewogen, vitaminreich, Mineralstoffe ausgleichen, essentielle Fettsäuren, Selen
- Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Chiropraktik, Enzymtherapie, Homöopathie, Hypnose, Lichttherapie, Manuelle Therapie, Phytotherapie (Baldrian, Hopfen, Melisse, Johanniskraut, Ginseng), Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie: Antiphlogistika, Analgetika, Antidepressiva, Serotonin-Hemmer
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Prognose |
Erkrankung geht über mehrere Jahre, doch auch spontane Rückbildungen möglich, evtl. Rezidive durch physische/psychische Belastungen.
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