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Critical-Illness-Polyneuropathie

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Critical-Illness-Polyneuropathie (CIP)

Als Critical-Illness-Polyneuropathie bezeichnet man eine symmetrische Polyneuropathie, die vor allem distal auftritt. Vor allem davon betroffen sind Patienten, die länger als zwei Wochen auf der Intensivstation wegen einer Sepsis oder einem Multiorganversagen behandelt wurden. Auch eine maschinelle Beatmung über mehr als zwei Wochen birgt ein erhöhtes Risiko für diese Krankheit. Es kommt dabei zu einer Verzögerung bei der Entwöhnung von beatmeten Patienten von deren Beatmungsgerät. Die genaue Entstehung ist noch nicht geklärt, es können wahrscheinlich verschiedene Entzündungsmediatoren die Axone der motorischen Neurone des peripheren Nervensystems schädigen, so dass es zu einer Lähmung der nicht mehr mit Nervensignalen versorgten Muskeln kommen kann. Die sensorischen Neurone sind dabei aber nicht betroffen. Da es keine kausale Therapie für das Krankheitsbild gibt, kann die Behandlung nur unterstützend sein.

Leitmerkmale:   keine Reaktion auf Schmerzreize, obwohl die Vigilanz nicht beeinträchtigt ist
Definition Bei der Critical-Illness-Polyneuropathie handelt es sich um eine Krankheit des peripheren Nervensystems meist in Verbindung mit einer längeren Beatmung

Ursachen
  • noch unbekannt
  • evtl. Schädigung der Axone des peripheren Nervensystems durch Entzündungsmediatoren
Risikofaktoren
  • Sepsis
  • Multiorganversagen
  • Langzeitbeatmungen
Symptome
  • Muskulatur: schlafe Paresen bis Tetraparese, Muskelrückbildung
  • Eigenreflexe: abgeschwächt bis fehlend
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Pyramidenzeichen positiv, Nervenleitgeschwindigkeit (normal)
Apparative Diagnostik: Elektroneurografie, Elektromyografie, Lumbalpunktion

Differentialdiagnose
  • Guillain-Barre-Syndrom
  • Myasthenia gravis
  • Botulismus
Komplikationen
  • Pneumonie
  • Tracheomalazie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Risikofaktoren, Atemgymnastik, Physiotherapie

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