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Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom

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Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom

CAPS ist eine weitere Bezeichnung für das Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom.  Das Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom ist eine vererbte Erkrankung, die sich aus den Krankheiten familiäres kälteinduziertes autoinflammatorisches Syndrom, Neonatal onset multisystem inflammatory disease und Muckle-Wells- Syndrom zusammensetzt. Dabei setzt sich im Körper eine Entzündungsreaktion von alleine in Stande. Diese Entzündung richtet sich aber nicht gegen das eigene Immunsystem. Auch tritt keine richtige Entzündung auf, es werden nur vermehrt Entzündungsstoffe (Interleukin-1Beta) produziert und dem Körper wird eine Entzündung nur vorgespielt. Die Krankheitszeichen sind sehr unterschiedlich, je nachdem welche der drei Krankheiten in Erscheinung tritt. Sie treten meist schon kurz nach der Geburt auf. Eine frühzeitige Behandlung verhindert Dauerschäden.

Leitmerkmale:   schubweise Urtikaria, Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Fieber
Definition Beim Cryopyrin-assoziiertes periodisches Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung die vererbt wird und durch von selbst auftretenden (autoinflammatorischen) Entzündungen gekennzeichnet ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • CAPS
Einteilung Zusammengesetzt aus:
  • familiäres kälteinduziertes autoinflammatorisches Syndrom (FCAS):
    • Ausprägung: leichteste Form
    • Krankheitsverlauf: es treten Krankheitsschübe von ca. 24 Stunden Dauer auf
    • Auslöser: Kälte

  • Muckle-Wells- Syndrom (MWS):
    • Ausprägung: mittlere Form
    • Krankheitsverlauf: die Krankheitsschübe dauern länger und treten auch häufiger auf
    • Auslöser: Kälte, Stress, Müdigkeit
    • Krankheitsbeginn: im Kleinkindalter
    • Komplikationen: Amyloidose bis Nierenversagen

  • neonatal onset multisystem inflammatory disease (chronisches infantiles neuro-kutaneo-artikuläres Syndrom, Prieur-Griscelli-Syndrom, NOMID, CINCA):
    • Ausprägung: schwerste Form:
    • Krankheitsverlauf: die Beschwerden treten nicht nur schubweise auf, können auch dauernd vorhanden sein
    • Auslöser: Kälte, Stress, Müdigkeit
    • Krankheitsbeginn: im Säuglingsalter
    • Komplikationen: ZNS-Beteiligung, Hörverlust, Blindheit
Ursachen
  • Vererbung: autosomal dominant (NLRP3-Gen)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: rezidivierendes Fieber, Schwitzen, Schüttelfrost, Müdigkeit, Amyloidose, Kopfschmerzen, Myalgie, geistige Retardierung
  • Haut: Ausschlag urtikariaähnlich, Rötungen, Lymphknotenschwellungen
  • Gelenke: Arthralgie, Arthritis
  • Augen: Bindehautentzündung, Iritis, Uveitis
  • Gehirn: erhöhter intrakranieller Druck, Meningitis, Krampfanfälle
  • Verdauungstrakt: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hepatosplenomegalie
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese

Differentialdiagnose
  • Urtikaria
Komplikationen
  • Hörverlust
  • Erblindung
  • Nierenversagen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Antihistaminika, Immunsuppressiva

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