Krankheiten
Cushing-Syndrom

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Cushing-Syndrom

Hypercortisolismus ist eine weitere Bezeichnung für das Cushing-Syndrom. Beim Cushing-Syndrom wird durch Überfunktion der Nebennierenrindeübermäßig viel an Kortisol freigesetzt, wodurch insgesamt eine diabetische Stoffwechsellage entsteht (Abbau von Muskeleiweiß, Mobilisierung der Fettreserven, hoher Blutzuckerspiegel). Schließlich wird dieses übermäßige Angebot an Kortisol in der Leber als Fett gespeichert. Meist ist hierfür deine erhöhte Produktion des ACTHs im Hypophysenvorderlappen verantwortlich. ACTH setzt an der Nebennierenrinde vermehrt Kortikoid frei. Die Beschwerden sind vor allem von der Menge der freigesetzten Kortikoide abhängig und dadurch sehr variabel. Kortisol stellt dem Körper mehr an Zucker, Proteinen und Fett zur Verfügung um ihn bei Notlagen mit Energie zu versorgen.

Leitmerkmale: Trias: Vollmondgesicht, Stiernacken, Stammfettsucht
Definition Beim Cushing-Syndrom handelt es sich um ein Stoffwechselerkrankung, bei der zu viele Glukokortikoide produziert werden

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hypercortisolismus
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr
Einteilung
  • exogenes Cushing-Syndrom: durch Langzeittherapie mit Glukokortikoiden, Atrophie der Nebennierenrinde
  • endogenes Cushing-Syndrom: Mehrproduktion von Kortisol durch den Körper (vermehrte Produktion von ACTH)
Pathogenese Durch eine vermehrte Ausschüttung von CRH aus dem Hypothalamus kommt es zur Abgabe von größeren Mengen an ACTH aus der Hypophyse an das Blut und die Nebennierenrinde. Der Kortisolspiegel steigt im Blut an und bewirkt dann untenstehende Symptome

Ursachen
  • iatrogen: Kortison-/ACTH-Dauertherapie
  • Adenome: der Hypophyse (Überstimulation der NNR), der NNR selbst
  • Karzinome: der NNR, Bronchial-Karzinom (Produktion einer ACTH-ähnlichen Substanz => Hyperkortisolismus), Kleinhirnbrücke
  • Nebennierenerkrankungen
  • Alkohol
Symptome Beginn meist unspezifisch mit

  • Allgemeinsymptome: Leistungsabfall, Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depression, Ängste, Infektanfälligkeit (durch Immunsuppression)
  • Fettstoffwechsel: Vollmondgesicht, Stiernacken, Stammfettsucht (aber dünne Arme/Beine), Gewichtszunahme, Hypercholesterinämie, Fettleber
  • Eiweißstoffwechselstörung: Osteoporose (Buckelbildung, Wirbelsäulen/ Knochenschmerzen), dünne Extremitäten, Myopathie, Muskelschwund, Muskelschwäche, Frakturen
  • Kohlenhydratstoffwechselstörung: Diabetes mellitus
  • ACTH-Erhöhung: Virilismus, Hirsutismus, Zyklusstörungen, Amenorrhoe, Impotenz, Libidoverlust, Atrophie der Genitalorgane 
  • dermal: verzögerte Wundheilung, Ulcus, Akne, Furunkulose, Pergamenthaut (dünne Haut), blaurote Striae (Striae rubae; an Bauch, Oberschenkel), Gesichtsrötung, Wundheilungsstörung 
  • Augen: Glaukom (grauer Star)
  • vasal: Hypertonie, Ödeme, Hypokaliämie
  • enteral: Atrophie der Magenschleimhaut: Ulcus, Gastritis
  • psychisch: Stimmungsschwankungen (Euphorie, Depression, Angstattacken), Halluzinationen, Antriebs-/Affektstörungen
Diagnose Anamnese: Dauermedikation mit Kortison
Körperliche Untersuchung: Haut, Blutdruck
Labor: Erythrozyten erhöht, Leukozyten erhöht, Thrombozyten erhöht, Lymphozyten erniedrigt, Eosinophile erniedrigt, Kortisol erhöht, ACTH erhöht
Tests: Dexamethason-Hemmtest, CRP-Test, Desmopressin-Test, Insulin-Hypoglykämie-Test
Apparative Diagnostik: CT,MRT-Schädel, Röntgen (Tumoren), Szintigraphie (Metastasen), Angiographie, Sonographie (Abdomen)

Differentialdiagnose
  • Adipositas
  • endogene Depression
  • Alkoholismus
  • Mandelung-Syndrom
  • Pseudo-Cushing-Syndrom
Komplikationen
  • fulminanter Verlauf: schwere Infektionen, Herzüberlastung
  • Depression
  • Osteoporose
Therapie
  • Ernährungstherapie: protein-/kaliumreich
  • Medikamentöse Therapie: Mitotane®, Kortison reduzieren, Dexamethason, Serotoninantagonisten
  • Operative Therapie: Tumorentfernung, Strahlentherapie
Bilder

ff