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Dammriss

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Dammriss

Scheidendammriss ist eine weitere Bezeichnung für den Dammriss. Als Dammriss bezeichnet man einen Einriss des Gewebes zwischen dem After und der Vulva während der Geburt. Meist kommt es dazu, wenn das Kind bei der Geburt mit den Schultern oder dem Kopf durch die Scheide tritt und dieser im Verhältnis zu beiden zu klein ist. Da das Gewebe am Scheideneingang nur sehr schwach ausgeprägt ist kommt es vor allem hier dann zu einem Einriss. Aber es sind auch Risse an den Schamlippen, am Klitoris und am Gebärmutterhals möglich. Dabei wird der Einriss in verschiedene Schweregrade eingeteilt. Ein Dammriss kommt als Geburtskomplikation häufig vor. Der Einriss wird meist von der Gebärende nicht wahrgenommen, da der Schmerz der Wehe stärker ist. Symptome treten deshalb meist nach der Geburt auf. Kleinere Risse heilen meist spontan ab. Bei Größeren muss operative genäht werden. Es muss vor allem darauf geachtet werden, dass die Funktion des Darms und des Schließmuskels wieder in Ordnung ist.

Leitmerkmale: Schmerzen und Nachblutungen an der Scheide nach der Geburt
Definition Beim Dammriss handelt es sich um eine Verletzung des Weichteilgewebes zischen der Vulva und dem After mit Riss der Vaginalschleimhaut

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Scheidendammriss
Schweregrade
  • 1. Grad: nur die Epidermis und das Unterhautgewebe ist verletzt (nicht aber die Dammmuskulatur), meist an der hinteren Kommissur
  • 2. Grad: Riss der Dammmuskulatur bis zum äußeren Afterschließmuskel (der Musculus sphincter ani externus ist noch intakt)
  • 3. Grad: ganzer oder teilweiser Riss durch den äußeren Afterschließmuskel
  • 4. Grad: Riss bis zur Schleimhaut des Rektums
Pathogenese Tritt die Schulter oder der Kopf des zu gebärenden Kindes durch den unteren Geburtskanals kommt es bei einer überaus starken Überdehnung zu einem Riss im Gewebe, der anschließend genäht werden muss

Ursachen
  • starke Überdehnung der Gegend durch eine Geburt: zu schnelle Geburt, zu großes Kind (Missverhältnis zwischen Größe des Kindskopfes und des Scheidenausgangs)
  • unzureichender Dammschutz: durch Aufdehnung des Scheidenausganges
  • Entbindungen: Zangen-/Vakuumentbindung
Symptome
  • Einriss: Damm mit Dammmuskulatur, evtl. dazu Schamlippen/Klitoris/ Gebärmutterhals
  • Schmerzen: keine während der Geburt (Wehenschmerzen stärker), danach beim Sitzen, Stuhlgang, Gehen
  • Allgemeinsymptome: Blutungen
Diagnose Anamnese: Blickdiagnose
Körperliche Untersuchung: Scheide, Damm (gleich nach der Geburt)
Apparative Diagnostik: rektale Untersuchung

Komplikationen
  • Inkontinenz (Darm)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Infektionen
  • Abszess
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: starkes Pressen beim Stuhlgang vermeiden, für weichen Stuhlgang sorgen, Hygiene, lauwarme Sitzbäder, Beckenbodentraining
  • Operative Therapie: Naht
Prophylaxe
  • Dammschutz (Stützung des Dammgewebes durch die Hebamme und Regulation der Durchschrittgeschwindigkeit des Kopfes des Kindes)
  • Dammmassagen während der Schwangerschaft
  • gewärmte Kompressen
  • Dammschnitt (Episiotomie)
Bilder

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