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Darmkolik

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Darmkolik

Bei der Darmkolik handelt es sich um starke Schmerzen im Bauchraum, für die eine spastische Kontraktion der glatten Darmmuskulatur verantwortlich ist. Auslöser davon ist meist eine Verlegung des inneren Lumens des Darms. Die Ursachen hierfür sind sehr vielfältig. Die glatte Darmmuskulatur zieht sich dabei heftig und schnell zusammen um ein Hindernis innerhalb des Darmlumens zu überwinden oder es zu beseitigen. Dies führt zu einem Zug auf die Bänder an denen der Darm im Bauchraum aufgehängt ist. Die im sogenannten Mesenterium verlaufenden sensiblen Nerven reagier auf den Zug mit Schmerzen. Diese schießen plötzlich ein und dauern recht lange an. Die Schmerzen kommen dabei wellenartig vor, das heißt dass auch manchmal keine Schmerzen vorhanden sind. Meist ist der Dickdarm davon betroffen. Bedrohlich werden die Krämpfe, wenn sie öfters auftreten und/oder an Heftigkeit zunehmen. Die Behandlung richtet sich vor allem nach den Ursachen und der Stärke der Beschwerden. Bei chronischen Grunderkrankungen kann die Kolik immer wieder auftreten.

Leitmerkmale: starke, wellenförmige, langanhaltende Bauchschmerzen
Definition

Als Darmkolik bezeichnet man eine Verkrampfung der glatten Muskulatur des Dünn- und Dickdarms

Ursachen
  • Abknickung von Darmabschnitten
  • Abschnürungen von Darmabschnitten
  • Darmerkrankungen: Gastroenteritis, Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Divertikulitis, Darmpolypen
  • Infektionskrankheiten: Typhus, Salmonellose, Ruhr, Noroviren, Rotaviren
  • Meteorismus
  • chronische Verstopfung
  • Tumoren
  • Fremdkörper
  • Vergiftungen: Schwermetalle (Blei), Pilze, verdorbene Lebensmittel
  • üppige/scharfe/fettreiche Mahlzeiten
  • Lebensmittelunverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Zöliakie
  • Stress
  • Medikamente: Antibiotika
Symptome
  • Schmerzen: Bauch, wellförmig, bewegungsunabhängig, bis 30 Minuten Dauer
  • Bauch: weich, eindrückbar, unterhalb des Bauchnabels
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Tachykardie, Hypertonie, Durchfall, Schüttelfrost
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Abtasten des Bauches
Auskultation: Abdomen (starke, spritzende Geräusche)
Apparative Diagnostik:  Sonographie, CT, MRT, MRCP, Magen-/Darmspiegelung

Differentialdiagnose
  • Darmstenose
  • heftige Durchfallerkrankung
  • Gallenkolik
  • Magen-/Darmgeschwür
  • akute Pankreatitis
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulzerosa
  • Appendizitis
  • Darmischämie
  • Divertikulitis
  • Menstruationsbeschwerden
Komplikationen
  • Schock
  • Darmlähmung
  • Darmverschluss
  • Darmdurchbruch
  • Sepsis
  • Dehydration
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bettruhe, Wärmeauflagen (Bauchwickel, Bäder)
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungsübungen, Homöopathie, Phytotherapie
  • Ernährungstherapie: Ernährungsumstellung, magenschonend, keine fetten/ blähenden/salzigen/scharfen/süßen Lebensmittel, Suppen, Kräutertees
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Antikonvulsiva, evtl. Antibiotika

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