Krankheiten
De Quervain Struma

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

De Quervain Struma

Riesenzell-Thyreoiditis, granulomatöse Thyreoiditis, nicht-eitrige Thyreoiditis sind weitere Bezeichnungen für die Thyreoiditis de Quervain. Als Thyreoiditis de Quervain bezeichnet man ein subakute granulomatöse Entzündung der Schilddrüse (Parenchym). Innerhalb von Tagen entwickelt sich eine Entzündung der Schilddrüse, die durch im Gewebe vorhandene Riesenzellen diagnostiziert werden kann. Die Krankheitszeichen sind dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie können über wenige Wochen aber auch bis zu mehreren Monaten andauern, wobei auch die Entzündung auf die andere Strumaseite übergreifen kann. Zuerst treten Zeichen der Überfunktion auf, danach kommt es zu Symptomen einer normalen Schilddrüsenfunktion (hier kann die Erkrankung bereits spontan ausheilen), die später in eine Hypothyreose sich weiterentwickelt. Die Erkrankung heilt meist nach einigen Monaten (bis 12) ohne Behandlung von allein aus. Zur Linderung werden Medikamente wie Analgetika und Glucokortikoide eingenommen. Nur ein ganz kleiner Teil entwickelt eine Hypothyreose.

Leitmerkmale: Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Tachykardie, Zittern über Monate
Definition Bei der Thyreoiditis de Quervain handelt es sich um eine nicht akut verlaufende Entzündung der Schilddrüse

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Riesenzell-Thyreoiditis
  • granulomatöse Thyreoiditis
  • nicht-eitrige Thyreoiditis
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 30. und 50. Lebensjahr
Ursachen
  • unklar
  • evtl. Viren (Mumps, Influenza, Coxsackie-Viren, Adenoviren) / genetische Disposition (Genotypus HLA-Bw35)
Symptome
  • Struma: meist einseitig, derb, leichte Schwellung (Vergrößerung) mit leichten bis starken Druckschmerz
  • Schmerzen: Intensität wechselt von leicht bis sehr stark, evtl. in Ohren/Kopf/Thoraxbereich ausstrahlend, Kopfschmerzen, Myalgien, Arthralgien
  • Allgemeinsymptome: schweres Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche, Fieber, schmerzhafte Lymphdrüsenvergrößerungen
  • Zeichen der Schilddrüsenüberfunktion: Tachykardie, Gewichtsverlust, vermehrtes Schwitzen, Nervosität, Zittern, Schluckbeschwerden
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Abtasten/Abhören Hals
Labor: BSG stark erhöht, normale Leukozytenzahl, CRP erhöht, Interleukin-6 erhöht, Tg-AK erhöht
Apparative Diagnostik: Sonographie (echoarm, inhomogen), Szintigraphie (kalter Knoten), Feinnadelbiopsie (Langhans-Riesenzellen)

Differentialdiagnose
  • akute eitrige Thyreoiditis: stärkere Leukozytose, Lymphdrüsenschwellung
  • Laryngitis
  • Pharyngitis
  • Hals-/Schilddrüsentumoren
  • Lymphknotenstauungen
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antiphlogistika, Glucokortikoide, Analgetika
Prognose Krankheitsverlauf oft bis zu einem Jahr.

Bilder

ff