Krankheiten
De-Toni-Debre-Fanconi-Syndrom

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

De-Toni-Debre-Fanconi-Syndrom

Glucose-Aminosäuren-Diabetes, De-Toni-Fanconi-Komplex sind weitere Bezeichnungen für das De-Toni-Debre-Fanconi-Syndrom. Als De-Toni-Debre-Fanconi-Syndrom bezeichnet man eine Resorptionsstörung im proximalen Tubulus der Niere. Im proximalen Tubulus werden Glukose, Aminosäuren, Bicarbonat und Phosphat rückresorbiert. Diese werden aber durch die Erkrankung nicht mehr zurückgewonnen, sondern mit dem Urin ausgeschieden. Damit enthält der Harn vermehrt Glukose, Aminosäuren, Phosphat, Harnsäure und Kalium. Es kommt somit zu Störungen im Elektrolythaushalt des Körpers. Lebensgefährlich ist meist nur wenn das Syndrom in Kleinkindesalter (vererbt) auftritt. Im Erwachsenenalter kommt es vor allem zur Erweichung der Knochen. Behandelt werden hierbei die Vorerkrankungen und die Symptome. Ist die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist eine Nierentransplantation von Nöten.

Leitmerkmale: Wachstumsverzögerung, Rachitis, Austrocknung, Azidose
Definition Beim De-Toni-Debre-Fanconi-Syndrom handelt es sich um eine vererbte oder erworbene Funktionsstörung der körpernahen Tubuluszellen der Niere

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Glucose-Aminosäuren-Diabetes
  • De-Toni-Fanconi-Komplex
Einteilung
  • Syndrom des infantilen Typs: ist autosomal rezessiv vererbt und tritt spontan auf
  • Syndrom des adulten Typs: milderer Verlauf, Lebenserwartung normal
  • Sekundäres Syndrom: nach/mit verschiedenen Krankheiten auftretend
Ursachen
  • angeboren: autosomal-rezessiv vererbt oder Mitochondriopathie
  • erworben: Stoffwechselerkrankungen (Zystinose, Fruktoseintoleranz, Morbus Wilson, Lowe-Syndrom), Ischämie, nierentoxische Substanzen (Medikamente (Chemotherapeutika), Schwermetalle), Verlegung der Tubuli mit Bence-Jones-Proteine, Vitamin-D-Mangel, Multiples Myelom, Amyloidose, Sjögren-Syndrom
Symptome
  • Harnwege: Polyurie
  • Skelettsystem: Rachitis, Osteomalazie, Knochenschmerzen
  • Elektrolyte: Hyperkalzurie, Hypokaliämie, metabolische Azidose
  • Allgemeinsymptome: übermäßiges Trinken, Dehydratation, Wachstumsstörung
Diagnostik Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Familienanamnese
Körperliche Untersuchung: Nieren
Labor: Calcium normal, Phosphat erniedrigt, Blutzucker erniedrigt, Urin (Glucosurie, Aminoazidurie)
Apparative Diagnostik: Röntgen (Knochen), Nierenbiopsie

Komplikationen
  • neurologische Störungen
  • Hypoglykämie
  • Spontanfrakturen
  • Niereninsuffizienz
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankungen und Symptome, Zufuhr von Glucose/ Natriumbicarbonat/ Kalium, Tinkemenge bis 3 Liter/Tag
  • Ernährungstherapie: eiweißreich, phosphatreich, Vitamin D
  • Operative Therapie: Nierentransplantation

ff