Definition |
Bei der Depression fühlen sich die davon Betroffenen erschöpft, antriebslos und verlieren Interesse etwas zu unternehmen
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Vorkommen (vor allem bei) |
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Einteilung |
- somatogene/organische Depression: organisch-körperlich auf Grund einer Erkrankung (Hypothyreose, Nebennierenerkrankungen)
- somatisierte Depression: geht mit körperlichen Beschwerden einher (Kopf-/ Rückenschmerzen, Brustenge)
- endogene Depression: durch von im Körper entstandenen Reaktionen (Stoffwechselvorgänge im Gehirn)
- psychogene Depression: durch selbst erworbene Störungen (von außen kommend)
- neurotisch: aufgrund ungelöster innerer Konflikte in der frühen Kindheit (Verlust, Trennung, Überproduktion, oft Ursache in der Kindheit)
- reaktiv: aufgrund äußerer Einflüsse; durch Auslöser (psychische Traumen: Tod) oder akute Belastungssituation
- klimakterische Depression: in den Wechseljahren (hormonelle Umstellung, Angst vor dem Altwerden)
- postpartale Depression: nach der Geburt durch Hormonumstellungen
- Altersdepression: Symptome kommen nach dem 65. Lebensjahr, oft in Verbindung mit Erkrankungen (Diabetes mellitus)
- Erschöpfungsdepression: durch psychische/physische Dauerbelastung (Mobbing, Familienprobleme, Versagensängste)
- Winterdepression: aus Mangel an Sonnenlicht
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Ursachen |
- Vererbung
- Stress
- Mangel an Tageslicht
- Hormonstörungen
- Lebensumstände: Arbeit, Familie, Armut
- chronische Erkrankung
- Krankheitserreger: Bakterien, Viren
- Medikamente: Glucokortikoide, Antibiotika, Neuroleptika, Benzodiazepine, Lipidsenker, Betablocker, Sexualhormone, Pille, Zytostatika
- Psyche: Angststörungen, Traumen, Belastungsstörungen
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Auslöser |
- Trennungs-/Verlusterlebnisse
- Geburt eines Kindes
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Symptome |
Unter Depression verstärken sich die vorhandenen Krankheitssymptome oder auch umgekehrt:
- Allgemeinsymptome: Gefühl der Hilflosigkeit/Hoffnungslosigkeit, Morgentief, Minderwertigkeitsgefühl, Denkhemmung, Grübelzwang, Merk-/ Gedächtnisstörungen, Angstgefühle, Konzentrationsstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen, Schuldgefühle (grundlos), Gefühl der Wertlosigkeit, pessimistische Zukunftsperspektive
- Stimmung: bedrückt, niedergeschlagen, traurig
- Stimme: leise, monoton
- Blick: verschleiert, verängstigt, müde
- Körperhaltung: gebeugt, Mimik/Gestik schlaff/unsicher, Gang schwer
- depressive Stimmung,Hemmung von Antrieb und Denken, Schlafstörungen, morgendliches Früherwachen, freudlos
- vegetativ: Appetitstörungen, Verstopfung, Übelkeit, Durchfall, Schwindel, Herzjagen, Kopf-/Nacken-/Rückenschmerzen, Müdigkeit, Schmerzsyndrome („überall Schmerzen“), Atemnot, allgemeine Schwäche, Gewichtsverlust
- Wahrnehmungsstörungen, Wahn (in schweren Fällen), Selbstmordgedanken (Suizid)
- bei Männern: Reizbarkeit, Wutanfälle, erhöhte Risikobereitschaft, vermehrter Alkohol-/Nikotinkonsum
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Diagnose |
Zuerst müssen körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. „es wird etwas unterdrückt“ Fragen
- können Sie sich freuen?
- fällt es Ihnen schwer Entscheidungen zu treffen?
- haben Sie noch Interesse an etwas (Hobbys)?
- plagt Sie das Gefühl, Ihr Leben sei sinnlos?
- haben Sie Schlafstörungen, sind Sie müde, schwunglos?
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Differentialdiagnose |
- Hypothyreose
- Anämie
- Malabsorptionen
- Angststörungen
- Psychose
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Komplikationen |
- Herzinfarkt
- Vereinsamung
- Suizid
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: psychotherapeutische Verfahren, Wachtherapie, Lichttherapie, Elektrokrampftherapie, Psychotherapie, Gesprächstherapie, Entspannungstherapie, körperliche Bewegung (Ausdauer-/ Mannschaftssport), Ernährung (Omega-3-Fettsäuren, wenig Kaffee/Nikotin/Alkohol), Magnesium, Schwitzkurse, Bürstenmassagen, Wechselbäder, Stressabbau
- Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ohrakupunktur, Bachblüten, Darmsanierung, Eigenbluttherapie, Homöopathie, Phytotherapie, Schröpfen, Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie: Antidepressivum, Noradrenalin, Serotonin, Dopamin, MAO-Hemmer, Neuroleptika, Schilddrüsenhormone
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Sonderform: Reaktive episodische depressive Stimmung |
- Definition: eine Depression dauert mindestens 2 Wochen an
- Pathogenese: durch Mangel an Serotonin/Noradrenalin im Gehirn kommt es zum Lust-/Freudenverlust
- Ursachen: evtl. erblich
- Auslöser: Stress, Mangel an Zuwendung, Ängste
- Symptome: anhaltende niedergedrückte Stimmung ohne größere Schwankungen, Interesselosigkeit, Antriebslosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Schlaflosigkeit, Morgentief, Konzentrations-/ Aufmerksamkeitsstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Zukunftssorgen, Aussichtslosigkeit, Schuldgefühle, Suizidgedanken, Gewichtsverlust
- Diagnose: Sozialanamnese, CCT, MRT, EEG, Drogenkonsum, Medikamente (Kortison)
- Differentialdiagnose: Tumoren, Epilepsie, biopolare affektive Stimmung, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörung
- Therapie: Benzodiazepine, Antidepressiva, bei Suizid geschlossene Abteilung
- Prognose: ungewiss
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