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Dermatomyositis

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Dermatomyositis (DM)

Lila-Krankheit, Wagner-Unverricht-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für die Dermatomyositis. Bei der Dermatomyositis handelt es sich um eine chronische Entzündung der quergestreiften Muskulatur mit Hautbeteiligung (Kollagenose). Sie befällt vor allem die Skelettmuskulatur, aber auch die Haut und einige innere Organe (Niere, Lunge, Herz). Sie kommt vor allem bei Frauen zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr und dann wieder zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr vor. Es treten mit der Erkrankung vermehrt Malignome auf (Mamma, Magen, Eierstock). Wenn nur die Muskulatur von der Krankheit befallen ist spricht man von einer Polymyositis. Die Erkrankung gehört zu den rheumatischen Erkrankungen. Die Ursachen für die Erkrankung sind bis jetzt noch unbekannt. Die Erkrankung ist bis jetzt noch nicht heilbar. Es wird versucht die Symptome zu linder und die Lebensqualität zu erhöhen.

Leitmerkmale: blau- violette Hautverfärbung, Muskelschwäche/-schmerzen
Definition Als Dermatomyositis bezeichnet man eine Erkrankung des Stützgewebes, die vor allem an der Skelettmuskulatur vorkommt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Lila-Krankheit
  • Wagner-Unverricht-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 4. und 12. Lebensjahr und zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr
Einteilung
  • amyopathische Dermotomyositis: Hautveränderungen ohne Muskelentzündung
  • paraneoplastische Dermatomyositis: die DM tritt vor oder mit einer Tumorbildung auf
  • juvenile Dermatomyositis: Auftreten der Erkrankung während der Jugendzeit
  • Dermatomyositis beim Erwachsenen
  • Polymyositis: ohne Hautbeteiligung
Pathogenese

Durch chronische Entzündungen kommt zur Aktivierung des Kompliment-Systems in den Endothelzellen von Muskulatur/Haut und damit zu Ablagerungen von Lymphozyten in der Muskulatur und schließlich zur Schädigung und Vernarbung dieser mit sich daraus entwickelnden Schwierigkeiten

Ursachen
  • unbekannt
  • evtl. Viren (Adeno- /Echo-/Parvoviren), Bakterien (Staphylo-/ Streptokokken, Borreliose, Legionellen), Sonnenbestrahlung der Haut, Vererbung
Risikofaktoren
  • Tumorerkrankungen: Mamma, Ovarien, Lunge
  • Medikamente: NSAR, Interferon, Penizillin, Impfungen (Influenza, Tetanus, Hepatitis B)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Unwohlsein, Schwäche, subfrebrile Temperaturen, Schweißausbrüche, Gewichtsabnahme, vermehrte Infektionen
  • Muskulatur: symmetrisch, rumpfnah (Schulter, Becken, Arme/Beine), fortschreitende Schwäche (über Kopfarbeiten, Aufstehen aus der Sitzposition, Treppensteigen), Schmerzen
  • dermal: purpur-rot-blaue (blau-violett, fliederartig), ödematöse Erytheme um Wangen/Stirn/ Oberlider, oberer Brust-/ Rückenbereich, Atrophie/ Schwellungen/ Rötungen der Fingermuskulatur (Streckseiten, bis zum Handrücken ausdehnend), Kalziumablagerungen (Calcinosis), Gefäßerweiterungen in den Fingernagelbetten, Raynaud-Syndrom
  • vasal: Vaskulitis
  • kardial: Myokarditis, Arrhythmie, Perikarditis
  • Augen: Iritis, Nystagmus
  • renal: Glomerulonephritis
  • enteral: Schluckstörungen
  • pulmonal: Dyspnoe, Fibrose, Lungenentzündung, pulmonale Hypertension
  • Leber-/Milzvergrößerung
  • trauriger Gesichtsausdruck
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: proximale, symmetrische Muskelschwäche, Hautveränderungen
Labor: Blutbild (Leukozytose), BSG erhöht, CPK erhöht, LDH erhöht, GOT erhöht, GPT erhöht, Kreatinkinase erhöht, ANA-Antikörper
Apparative Diagnostik: Elektromyographie (Erregbarkeit der Muskeln), Biopsien (entzündliche Myopathie), Rö- Thorax, EKG, Tumorsuche

Differentialdiagnose
  • Lupus erythematodes
  • Sklerodermie
  • Sjögren-Syndrom
  • rheumatische Muskelerkrankungen
  • Myasthenia gravis
  • Trichinose
  • Sarkoidose
  • Fibromyalgie
  • Infektionen
Komplikationen
  • entzündliche Erkrankungen des Herzens
  • akutes Nierenversagen
  • Lungenerkrankungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Physiotherapie
  • Naturheilkundlich Therapie: Akupunktur, Homöopathie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Immunsuppressiva, Glucokortikoide, Zytostatika
Prognose 50% der Erkrankten sind nach 5 Jahren Behandlung geheilt, In 20% der Fälle schreitet die Erkrankung trotz Behandlung weiter voran. Bei Tumorerkrankungen verschwindet die Erkrankung nach Entfernen des Tumors.

Bilder

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