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Diabetisches Fußsyndrom

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Diabetisches Fußsyndrom

Das diabetische Fußsyndrom ist eine häufige Komplikation eines schlecht eingestellten Diabetes mellitus. Der diabetische Fuß kommt vor allem beim Diabetes mellitus Typ II vor. Dadurch dass die Zuckerwerte im Blut des davon betroffenen Patienten zu hoch sind kommt es zur Schädigung der Blutgefäße wie auch der Nerven. Man unterscheidet dann zischen einer diabetischen Polyneuropathie und einer diabetischen Makro-/Mikroangiopathie. Entstehen dazu noch Wunden am Fuß, so kommt es zu einer schlechten und verspäteten Wundheilung, wodurch sich die Wunde infizieren kann. Es bildet sich somit leicht ein Geschwür (Ulkus) und das betroffene Gewebe stirbt ab (Nekrose). Je länger ein Diabetes mellitus besteht und je schlechter er eingestellt ist, desto höher ist die Gefahr einen diabetischen Fuß zu bekommen. Die Symptome sind dabei sehr verschieden und hängen vor allem von der Ursache und dem Stadium der Erkrankung ab. Bei der Behandlung müssen zuerst die Ursachen behoben werden. Wird nicht frühzeitig behandelt, kann es soweit kommen, dass die Nekrose abgetragen werden und sogar die betreffende Stelle amputiert werden muss. Der Diabetiker sollte somit regelmäßig den Zustand seiner Füße kontrollieren, auf nicht drückendes Schuhwerk achten und Fußpflege betreiben.

Leitmerkmale:  schmerzlose, schlecht heilende Wunden am Fuß bei Diabetes mellitus
Definition Beim diabetischen Fußsyndrom handelt es sich um ein Krankheitsbild, das durch schlecht heilende Wunden bei einem bestehenden Diabetes mellitus vorkommt

Einteilung Beide Formen treten meist als Mischform auf, wobei die Symptome und der Krankheitsverlauf ineinander übergehen:

  • neuropathischer diabetischer Fuß: verursacht durch Nervenschäden, die Durchblutung ist noch intakt, tiefe Wunden werden, da sie nicht schmerzen, nicht wahrgenommen
  • ischämischer diabetischer Fuß: verursacht durch Durchblutungsstörungen,, charakteristisch ist die Farbe der Haut
Grade nach Wagner-Armstrong
  • Grad 0: keine Verletzungen, nur schlechte Durchblutung
  • Grad I: oberflächliche Wunde
  • Grad II: tiefe Wunde bis zur Sehne
  • Grad III: tiefe Wunde bis Knochen
  • Grad IV: abgestorbenes Gewebe an Fersen /Zehen
  • Grad V: abgestorbenes Gewebe am gesamten Fuß
Ursachen
  • jahrelang erhöhter Blutzuckerspiegel
Risikofaktoren
  • je länger ein Diabetes vorhanden ist
  • je schlechter ein Diabetes eingestellt ist
  • Polyneuropathie
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • Rauchen
  • Hypertonie
  • hohe Cholesterinwerte
Symptome
  • ischämischer Fuß: kühle, blass oder bläuliche Haut, schwacher/fehlender Fußpuls, Claudicatio intermittens bis Ruheschmerzen, schlecht heilende Wunden (entwickeln sich rasch zu Ulzera/Nekrosen)
  • neuropathischer Fuß: Gefühlsstörungen (herabgesetzte Sensibilität (Kribbeln/Brennen/auf Watte laufen) / Schmerzempfindung/ Temperaturempfindung), Muskelschwund, Fußfehlstellung, Neigung zur Hyperkeratose/Nagelpilz, rosige/warme Haut
Diagnose Anamnese: Symptome, Blutzucker, Rauchen, Fußpflege
Körperliche Untersuchung: Fuß (Druckstellen/Ulzera), Blutdruck, Hauttemperatur
Test: Reflexe, Stimmgabeltest, Knöchel-Arm-Index
Labor: Blutbild, Blutzucker, CRP
Apparative Diagnostik: Sonographie, Angiographie (Unterschenkel), Doppler-Sonographie, Röntgen (Fuß), Wundabstrich

Komplikationen
  • Amputation
  • Sepsis
  • Charcot-Fuß
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Ursachen beheben, Zucker einstellen, Fußpflege, passendes Schuhwerk, neutrale Seifen verwenden, Füße vorsichtig abtrocknen, Hautverletzungen vermeiden, richtige Nagelpflege, Wundpflege
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika
  • Operative Therapie: Amputation
Bilder

ff