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Diffuser Ösophagusspasmus

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Diffuser Ösophagusspasmus

Als diffusen Ösophagusspasmus bezeichnet man eine chronische Bewegungsstörung der Speiseröhre. Es kommt dadurch zu einer anfallweisen Verstärkung der Zusammenziehung der glatten Muskulatur mit anschließender ungerichteter (diffuser) Peristaltik. Die Ursachen hierfür sind noch unbekannt. Die glatte Muskulatur der Speiseröhre kontrahiert sich vor allem im mittleren und distalen Bereich, der untere Ösophagussphinkter arbeitet aber noch normal. Dadurch wird die Nahrung nicht vorwärts befördert und bleibt im Ösophagus stehen. Durch die anfallweisen auftretenden starken Schmerzen sind die davon Betroffenen in ihrer Lebensqualität doch sehr stark eingeschränkt. Die Dauer der Beschwerden ist sehr unterschiedlich und kann zwischen Sekunden bis Minuten liegen, die Schluckbeschwerden können aber auch dauernd vorhanden sein. Die Symptome werden oft durch eine Nahrungsaufnahme oder Flüssigkeitsaufnahme ausgelöst, können aber auch ohne eine solche vorhanden sein. Meist lindern sie sich durch Entspannungsübungen und vernünftigen Essgewohnheiten. Im Unterschied zu der Achalasie besteht kein erhöhtes Risiko für ein Ösophaguskarzinom.

Leitmerkmale:  anfallweise Brustschmerzen, Schluckbeschwerden
Definition Beim diffusen Ösophagusspasmus handelt es sich um eine seltene Motilitätsstörung der Speiseröhre

Vorkommen
(vor allem bei)
  • zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr
Ursachen
  • unbekannt
Risikofaktoren
  • Stress
  • Alter
  • Ernährung: sehr kalte/heiße Nahrung, schnelles Essen
  • Erkrankungen: Kollagenose (progressive systemische Sklerodermie, Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom, Raynaud-Syndrom), Diabetes mellitus, Alkoholismus, Amyloidose, Nervenerkrankungen (Polyneuropathie, Polymyelitis, Stammhirnläsion), Muskelerkrankungen (Myasthenia gravis, myotone Dystrophie)
Symptome Lange asymptomatisch:

  • Schluckbeschwerden: Krämpfe, Globusgefühl, Regurgitation des Speisebreis
  • Schmerzen: retrosternal, schlagartig einsetzend, evtl. Ausstrahlung in Schulter/ Kiefer/Arme
  • Allgemeinsymptome: Atemnot
Diagnose Anamnese: Symptome, Vorerkrankungen
Test: cholinerger Provokationstest (mittels Metacholin)
Apparative Diagnostik: Röntgen (Breischluck- Korkenzieherösophagus), Ösophagus-Manometrie, Endokopie

Differentialdiagnose
  • Herz: Angina pectoris, Herzinfarkt, Perikarditis, Endokarditis
  • Speiseröhre: Nussknackerösophagus, Achalasie, Speiseeröhrenentzündung, Ösophaguskarzinom
  • Magen: Gastritis, GERD, Kardiakarzinom
Komplikationen
  • Depression
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Risikofaktoren
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungsübungen
  • Ernährungstherapie: gut kauen, langsam essen
  • Medikamentöse Therapie: Calciumkanalblocker Protonenpumpen-Inhibitoren, Nitrate, Antidepressiva
  • Operative Therapie: Botulinum-Injektion, Myotomie
Bilder

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